Der Mäuseturmcup lässt Grüßen
Die Gruppen mit je 7 Spielern sorgten dafür, dass alle reichlich Tischzeit bekamen und das Turnier auch für Spieler ohne große Ambitionen auf die Endrunde interessant ist.
Der BC Colours Düsseldorf war mit 5 Spielern vertreten. Sie alle hatten die gut 200 Kilometer Fahrtweg auf sich genommen.
Die Spieler der Colours waren Tim Guber, Nico Seidler, Marcel Nottebaum, Michael Stahl und Sascha Kühn. Sie alle spielten in den Blöcken am Samstag. Tim am Morgen und die restlichen 4 am Nachmittag.
Die Morgengruppe begann für Tim mit einer Niederlage. Doch da er alle folgenden Sätze für sich entschied, setzte er sich am Ende vor dem Bundesligaspieler Patrick Ruhnow (BC Siegtal) auf Platz 1.
Spielplan Feld C
Am Nachmittag verteilten sich die 4 Colours auf 3 der 4 Gruppen. Michael und Marcel spielten gemeinsam in einer Gruppe. Diese wurde vom Düsseldorfer Oberligaspieler gewonnen. Er schloss die Vorrunde mit 6 Siegen ab und gab dabei nur 3 Spiele ab!
Mit einer ausgeglichenen Bilanz von 3-3 wurde Michael Dritter. Er schrammte nur knapp an Platz 2 vorbei.
Sascha konnte ein Spiel weniger gewinnen. Er startete und beendete das Turnier mit einem Erfolg. Dazwischen gab es 4 Pleiten. Immerhin reichte dies für Platz 4 in seiner Gruppe.
Nico spielte in seiner Gruppe gut und verlor nur eines seiner 6 Matches. Damit holte er sich den Gruppensieg.
Spielplan Feld D
Es hatten nicht nur 3 von 5 Starter des BC Colours die Endrunde der besten 32 erreicht, sondern alle schlossen die Vorrunde als Gruppensieger ab. Eine sehr gute Leistung der Düsseldorfer Oberligaspieler.
Doch am Finaltag galten die Ergebnisse der Vorrunde nicht mehr. Hier musste man sich erneut beweisen und in dem starken 32 Spieler großen Feld seine Leistung punktgenau abrufen. Das Ausspielziel wurde in der Doppel-K.o.-Phase auf 6 erhöht. Ab den letzten 16 wurde es dann ernst, da ab dann jeder Niederlage das Aus nach sich ziehen würde.
Dem Colours-Trio gelang in der Hauptrunde ein geschlossener Dreifachsieg. Tim, Marcel und Nico überstanden diese Runde gefahrlos. Ein Spiel trennte alle drei noch vom Achtelfinale. Dort warteten insbesondere für Tim mit Kevin Schiller (1. PBC St. Augustin) und Sebastian Ludwig (PBC Joker Altstadt) echte Herausforderungen.
Tim bestand diese Prüfung mit Bravour. Zwar profitierte er auch von ungewohnten Fehlern des U21 Europameisters, doch diese nutzte er dann auch konsequent und zielstrebig aus. So kam es am Ende zu einem sehr deutlichen 6-1 für den Oberligaspieler.
Marcel hatte in der Vergangenheit schon häufig bewiesen, dass er gegen stärker eingeschätzte Gegner zu Höchstleistungen im Stande ist. Dann reicht es auch des Öfteren für einen Sieg. Und auch dieses Mal machte er gegen den Nationalspieler eine mehr als gute Figur. Er ließ nicht locker und zwang den Bundesligaspieler bis ins Hill-Hill. Dort war es dann aber der routiniertere Sebastian, der den entscheidenden Spielgewinn klar machte und mit 6-5 gewann.
Mit Andreas Schroff (BSF Kurpfalz) hatte Nico den vermeintlich leichtesten Gegner. Doch der Kurpfälzer hatte zuvor immerhin EM-Teilnehmer Christoph Reintjes (1. PBC St. Augustin) auf die Verliererseite geschickt. Nico unterschätzte den Gegner natürlich nicht. Am Ende machte er es Tim gleich und zog auf direktem Weg in die K.o.-Runde ein.
Marcel musste nun noch „nachsitzen“. Bei seiner zweiten Chance auf den Einzug ins Achtelfinale hieß sein Gegner Dali Milikic (VfB Neuwied). Dieser hatte ebenso wie Marcel in Wuppertal gespielt, ehe er in die Pfalz umgezogen war, wo er nun in der Verbandsliga spielt. Marcel ließ hier nichts anbrennen und gewann den Satz mit 6-3. Er machte das Duo also wieder zu einem Trio.
Und in der K.o.-Runde erwischte es die Düsseldorfer recht hart. Alle hatten harte Brocken vor sich. Nico hatte es mit Kevin Schiller zu tun und Marcel mit Thomas Lüttich (BF Bremen).
Aufgrund des parallel laufenden Snookerwettbewerbes, musste Tim einige Zeit auf seinen nächsten Gegner warten. Gerechnet hatte man mit Christoph Reintjes, doch der Bundesligaspieler unterlag Tayfun Teber (PBV Schwetzingen) mit 4-6.
Nico ging gegen Kevin unter. Mit 1-7 gab es für ihn die zweite Niederlage des Turniers, die gleichbedeutend mit dem Turnieraus war. Das Achtelfinale war jedoch schon ein sehr gutes Resultat. Im letzten Jahr war er noch hauchdünn in der Vorrunde gescheitert.
Gegen Thomas Lüttich, der früher zum Kader des Nationalteams zählte, war für Marcel nun ebenfalls zu stark. Er holte sich 3 Spiele, doch auch das reichte nicht zum Weiterkommen. Auch für ihn blieb Platz 9.
Mit Tayfun hatte Tim seine liebe Müh und Not. In einem ausgeglichenen Satz musste das letzte Spiel über den Viertelfinaleinzug entscheiden. Hier behielt Tim die Nerven. Er nutzte seine Chance und machte den Satz im Hill-Hill klar. Auch im Vorjahr hatte er die Runde der letzten 8 erreicht. Nun bestand die Option dieses Ergebnis noch zu toppen.
Dazu musste er an Christoph Weber vorbei. Er war der wohl überraschendste Spieler im Viertelfinale. Immerhin hatte er mit Ramazan Akdag (BV Pforzheim) einen bekannten Spieler ausgeschaltet. Und erneut gab es ein Kopf an Kopf Rennen um den Sieg. Ein Spiel früher, als zuvor, machte Tim den Sack zu und siegte mit 7-5. Nun stand er gar in der Vorschlussrunde. Sein Vorjahresergebnis hatte er also noch einmal gesteigert.
Mit Fabian Grube (1. PBC St. Augustin) traf er auf einen ihm bekannten Spieler. Er war einer der dominanten Spieler in der Oberliga des BLMR. Diese Leistungen hatten ihn nun in die 2. Bundesliga zum 1. PBC St. Augustin geführt.
Wieder entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel zwischen den beiden. Und erneut konnte sich Tim behaupten. Durch ein 7-5 zog er ins Finale in Bingen ein.
Bis hierhin bereits eine hervorragende Leistung von Tim – vollkommen unabhängig vom Ausgang des Finals. Sein erster Finaleinzug bei einem größeren Turnier. Nach der Auftaktniederlage hatte er kein Spiel mehr verloren, u.a. Kevin Schiller geschlagen und danach drei enge Matches für sich entschieden.
Nun stand er im Bingener Endspiel und hatte in Sebastian Ludwig einen echten Topspieler vor sich. In der Vorschlussrunde hatte er seinen Teamkollegen Sebastian Staab deutlich mit 7-2 geschlagen und hatte auch den Snookerwettbewerb für sich entschieden. Dabei sieht man Sebastian Ludwig die Klasse gar nicht wirklich an. Im Normalfall spielt er alles sehr sachlich, schnörkellos und ohne Effekthascherei herunter. Recht unspektakulär und genau das ist es, was ihn in den letzten Jahren so erfolgreich gemacht hat.
Tim ging also als krasser Außenseiter in dieses Finale. Doch auch hier rief er seine Leistung wieder optimal ab. 4-4 stand es zwischen den Finalisten als Sebastian Ludwig das Heft in die Hand nahm, drei Spiele in Folge gewann und so den Satz und auch das Turnier gewann.
Trotz der Niederlage ein großartiges Turnier von Tim. Und auch seine Teamkollegen Nico und Marcel hatten sich mit Platz 9 sehr gut geschlagen. Eine geschlossene Leistung des Trios mit Platz 2 von Team als Topresultat. Glückwunsch an Tim und Gratulation auch an Nico und Marcel zu den guten Turnierleistungen in Bingen.
Spielplan Finalrunde
Parallel zum Poolturnier wurde auch ein Snookerwettbewerb gespielt. Auch hier waren die Spieler des Oberligateam des BC Colours dabei. Eine harte Gruppe hatte Tim erwischt. Ein belgischer Snookerspieler, Fabian Grube, der ursprünglich vom Snooker kommt und Christoph Reintjes. Da musste Tim leider herhalten und dreimal als Verlierer vom Tisch gehen.
Vorrunde S7
Nico machte es in seiner Gruppe zwar besser, doch ein gewonnenes Spiel reichte dann doch nicht, um in die nächste Runde einzuziehen. Ein Frame hatte ihm zu weiterkommen gefehlt
Vorrunde S3
Der Einzige, der es in die Endrunde schaffte, war Marcel. Er siegte zweimal und hatte sich als Zweiter für das Achtelfinale qualifiziert. Gegen Wojciech Pastor war das Turnier dann allerdings schnell vorbei. Mit 0-2 Frames unterlag Marcel und konnte sich von da an ganz auf sein Poolspiel konzentrieren.
Vorrunde S5
Snooker Endrunde
Abschließend noch ein Lob an den Ausrichter für die gute Organisation, das leckere Essen und das stets freundliche und hilfsbereite "Personal" - egal ob am Grill, hiinter der Theke oder am PC. Es hat viel Spaß gemacht und sicherlich werden auch im kommenden Jahr wieder einige Spieler aus Düsseldorf den Weg ins Bingener Vereinsheim finden.
Rheinische Post 15.09.2018 Westdeutsche Zeitung 16.08.2018