DJM 2012 Snooker U19
In seinem ersten Gruppenspiel auf der DJM hatte er es direkt mit einem der Favoriten zu tun. Der Deutsche Meister der U16 Simon Lichtenberg war sein erster Gegner und es wurde schnell deutlich, dass es leider keine Einspielzeit im Snooker Wettbewerb gibt und Fynn sich erst an die Tische gewöhnen musste. So ging der erste Frame in dieser Partie deutlich an Lichtenberg, jedoch war der zweite schon knapper. Hier konnte Fynn die Partie enger gestalten und der Frame wurde erst durch die letzte schwarze Kugel entschieden. Das Endergebnis war dennoch eindeutig. Am Ende stand ein klares 2:0 für den Berliner Lichtenberg zu Buche. Aber jeder der Fynn kennt weiß, dass er unter Druck oft sein bestes Billard spielt. Nur würde das beim Snooker genauso sein? Nun mussten also die nächsten beiden Partien gewonnen werden um in die Finalrunde zu gelangen.
Und bereits in seiner zweiten Partie gegen den Limbacher Moritz Thomas zeigte sich, dass der Düsseldorfer sich so langsam in Schwung spielte. Nach dem Verlust des ersten Frames wuchs der Druck noch ein wenig mehr, denn es ging ja nur bis auf zwei Gewinnframes. Absolut sicher und souverän holte sich Fynn die beiden folgenden Frames, beendete Frame 3 mit einer 35er Clearence und hielt somit für sich alles offen. Jetzt noch ein Sieg und die Finalrunde war erreicht. Das letzte Gruppenspiel fand allerdings am folgenden Morgen um 9:00h statt und man musste sich fragen, ob Fynn sein tolles Spiel in den nächsten Tag transportieren konnte.
Besonders die schwierigen Bälle waren heute seine Stärke
Mit einem deutlichen 2:0 Erfolg über Kevin Schejock aus Dortmund ließ der Düsseldorfer "Fremdgänger" keinen Zweifel über seine steigende Tendenz aufkommen, wobei er seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance ließ. Damit festigte Fynn seine Stellung im Wettbewerb und unterstrich in toller Manier, dass auch weiterhin mit ihm zu rechnen war. Auch die Konkurenz war nun auf ihn aufmerksam geworden und beäugte ihn skeptisch, denn er war für die Snookerkonkurenz völlig unberechenbar und nicht einzuschätzen. Gemeinsam mit dem Kölner Florian Müzel (U21) hielt er nun die Stellung für den Landesverband in Sachen Snooker. Die beiden Kölner Snookerspieler Lukas Hilgers (U19) und Marc Schöniger (U16) hingegen mussten leider schon nach der Vorrunde die Queues wieder wegpacken. Lukas Hilgers hatte im Endspiel der Landesmeisterschaften noch souverän über Fynn Kremer triumphiert, konnte jedoch hier sein Potential nicht abrufen, verlor alle drei Vorrundespiele und schied somit vorzeitig aus.
Im Endspiel der Farben
In seiner Viertelfinalbegegnung traf Fynn auf keinen geringeren als den späteren Turniersieger Michael Schnabel aus Hof. Was zu Beginn der Partie wie eine klare Angelegenheit für Michael Schnabel aussah, entpuppte sich mit zunehmender Spielzeit als wahrer Snookerkrimi. Den ersten Frame sicherte sich Schnabel deutlich, hatte er doch aufgrund seiner Erfahrung die bessere Strategie parat. Fynn ging oft an die Sache wie er es vom Pool gewohnt ist. Offensiv und immer risikobereit versuchte er sich auch an den schwierigsten Bällen, wobei ihm oft genug auch spektakuläre Longpots als Einsteiger gelangen. Jedoch im zweiten Frame war er dann voll konzentriert und auf die Partie richtig eingestellt. Nun nutze er seine Chancen und stieg auch schon mal mit einer guten Save aus, wenn kein Erfolg in Sicht war. Am Ende des Frames holt sich Fynn den Punkt zum 1:1 Ausgleich mit einem 64:51.
Am Ende auf einem hervorragenden 5.Platz
Es geht also in den Entscheidungsframe und der wird so richtig spannend. Michael Schnabel aggiert nun deutlich verunsichert. Offenbar durch die Nervenstärke seines Gegner beeindruckt, macht er nun Fehler und er spielt auch nur noch die absolut sicheren Bälle weg um dann mit einer Save auszusteigen. Fynn hingegen setzt weiter voll auf Angriff und wieder gelingen ihm irrsinnige Bälle, die in der Art nur ein Poolspieler angeht. Longpots diagonal über den gesamten Tisch als Einsteiger sind keine Seltenheit, jedoch fehlt dann meistens die gute Stellung um in ein ordentliches Break zu gelangen. Das Match gewinnt immer mehr an Dramatik und die Zuschauer sind völlig begeistert von der Partie. Wetten werden abgeschlossen und die Protagonisten fesseln das Snooker-Publikum. Über die zwischenzeitlichen Stände von 8:34 , 16:48 , 31:51 kommt es zum Showdown beim Stande von 45:56. Auf dem Tisch nur noch Pink und Schwarz und Fynn ist an der Platte. Die beiden letzten Kugeln trennen ihn vom Sieg, doch Pink ist alles andere als einfach. Nach langem abwägen entscheidet er sich den Ball offensiv anzugehen, da eine Saveoption nicht wirklich vorhanden ist. Die Kugel klappert in der Tasche und läuft unglücklich vor die gegenüberliegende. Nun ist es ein leichtes für Schnabel den Ball zu senken und das Spiel für sich zu entscheiden. Ihm reicht Pink zum Sieg und so kann er sich voll aufs Senken konzentrieren und braucht keine Stellung auf Schwarz. Dennoch wird der Verlierer dieser Partie vom begeisterten Publikum gefeiert wie ein Sieger, denn damit hatte wirklich niemand gerechnet. Und nachdem die erste kleine Entäuschung, so knapp gescheitert zu sein, verflogen war, stand für Fynn fest : "Nächstes Jahr will ich wieder dabei sein und dann wollen wir doch mal sehen, ob da nicht mehr drin ist".......
Mit einem hervorragenden 5.Platz beendet Fynn also seine erste Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften im Snooker und übertrifft damit alle Erwartungen. Auch Landessportwart Thomas Kleineberg zeigte sich sichtlich zufrieden mit Fynns Auftritt.
Von dieser Stelle aus einen herzlichen Glückwunsch und für die Zukunft allzeit gut Stoß !!!!........to be continued...........
(AK)