Düsseldorf Classics: Karneval lässt Grüßen
Mit dieser Teilnehmerzahl verbuchte der gastgebende BC Colours eine der besten Beteiligungen der letzten Wochen und trotzt damit dem Trend diverser Hausturniere, die aufgrund von Teilnehmermangel schnell wieder eingestampft werden. Immerhin behaupten sich die „Düsseldorf Classics“ bereits seit fast 8 Jahren in der rheinischen Turnierlandschaft und haben damit so etwas wie einen Traditionsstatus in der Region.
Zur guten Teilnehmerzahl trugen am Freitag neben den Gastgebern auch die Nachbarn vom BSC Shooters Mettmann teil, die mit immerhin 8 Spielern vertreten waren und derzeit vorübergehend bei den Colours beheimatet sind.
Das Feld selbst war bunt gemischt. Vom Hobby- bis zum Regionalligaspieler war alles vertreten. Ganz vorne durfte man die Colours Akteure Martin Steinlage und Pravin Zipperer erwarten. Doch natürlich war auch mit den beiden Oberligaspieler Ralf Lehmann und Adam Pietsch von den Shooters, Holger Herbertz (Rösrather BC), sowie den beiden Oldies Dieter Sellbach (PSG Köln) und Harald Heller (BC Colours Düsseldorf) zu rechnen.
Doch einer der beiden Düsseldorfer Topfavoriten mühte sich von Beginn an. Einem 4-3 gegen seinen Vereinskollegen Chris Rüde folgten ein 4-2 gegen Volkan Karaman (PSG Köln) und ein 4-1 über Sascha Schmitz (BC Colours Düsseldorf). Die Ergebnisse wurden zwar deutlicher, aber das Spiel des ehemaligen Bundesligaspielers ließ noch immer einiges zu wünschen übrig.
Leichter tat sich Martins Mitspieler Pravin. 4-0 über Richard Wunder (Aschaffenburg), 4-2 über Ralf Lehmann und ein weiteres 4-0 über den Landesligaspieler Hüseyin Kader(BC Colours Düsseldorf) brachten auch den zweiten Regionalligaspieler der Gastgeber ins Viertelfinale.
Und auch der Senior in Reihen der Colours, Harald Heller, schafften den Einzug in die Runde der letzten acht. Seine „Opfer“ hießen Andy Deus (BSC Shooters Mettmann, 4-0), Holger Herbertz (4-2) und Basri Sejdi (4-1).
Der Letzte, der den Einzug über die Gewinnerseite schaffte war für viele ein unbekanntes Gesicht. Frank Plömacher hatte längere Zeit den Billardstock zur Seite gelegt, und war nun erneut von dem vielen Spielern bekannten „Billard-Virus“ gepackt. Nach einem Freilos in Runde 1 konnte er immerhin Dieter Sellbach – vergangene Saison noch in der Oberliga des BLMR unterwegs – in die Verliererrunde kicken. Dem hart erkämpften 4-3 folgte ein 4-1 über Christoph „Rizzi“ Rizotti (Bergisch-Gladbacher BC).
Nun musste die Endrunde noch über die Verliererseite komplettiert werden. Hier machte Rizzi gegen Lehmann mit 4-2 das Rennen und Basri setzte sich gegen Adam Pietsch mit dem gleichen Resultat durch.
Als nächster zog Dieter Sellbach in die Endrunde ein. Er bezwang Kader mit 4-1. Als letzter qualifizierte sich überraschend Bezirksligaspieler Jens Röming (Bergisch-Gladbacher BC) für das Viertelfinale. Er holte gegen Sascha Schmitz einen 1-3 Rückstand auf und verwandelte später den Matchball zum 4-3.
Die beiden Regionalligaspieler des BCC entledigten sich ihrer Kontrahenten ziemlich zügig. Sowohl Martin als auch Pravin setzten sich souverän mit 5-1 gegen Rizotti und Sejdi durch. Damit war den beiden bereits Preisgeld sicher, bevor sie im Halbfinale aufeinander treffen sollten.
Die beiden anderen Viertelfinals waren jedes auf seine Weise interessant. Auf der einen Seite die beiden „Underdogs“ Röming und Plömacher, auf der anderen das Duell der beiden erfahrenen Heller und Sellbach. Das Seniorenduell verlief recht einseitig. An diesem Tag war der Kölner Sellbach besser drauf als das Düsseldorfer Urgestein und machte den Einzug in die Vorschlussrunde mit 5-2 perfekt.
Nun musste Dieter auf die Partie zwischen Röming und Plömacher warten. Beide Akteure waren zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz auf der Höhe und produzierten recht viele Fehler. Doch beide lieferten sich einen spannenden Satz. Bis zum 4-4 ging es hin und her. Dabei hatte es Mitte des Satzes so ausgesehen, dass der Gladbacher sich durchsetzen konnte, als er ein souveränes Spiel hinlegte. Doch diese Form währte nicht lange und so kam es zum Hill-Hill. Dort setzte sich Röming dann doch durch und musste nun gegen Sellbach ran.
Das vereinsinternen Duell entschied Steinlage für sich, sodass Zipperer vor dem anstehenden Regionalligaspieltag nach Hause fahren und die Bettruhe antreten durfte. Martin dagegen musste noch eine Weile auf seinen Finalgegner warten.
Gegen Selllbach, der bereits Regional- und Oberligaluft geschnuppert hatte, schlug sich Röming wacker. Doch das Match endete mit 5-3 zugunsten des PSG-Spielers, der nun im Finale auf Steinlage traf.
Entgegen der sonstigen Gepflogenheiten wurde das Finale trotz der bereits fortgeschrittenen Uhrzeit (ca. 3:00 Uhr morgens) ausgetragen. Sellbach hatte Martin in dieser Saison bereist bei einem Turnier der PBVM-Serie bezwingen können, doch dieses Mal machte der Colours-Spieler kurzen Prozess mit Dieter. Nachdem er den Abend nur mäßig gut gespielt hatte, folgte nun sein bestes Match und bescherte ihm mit 5-1 den Turniersieg.