Regionalliga: Platz 1 gerät außer Sicht
Erwartungsgemäß schlugen nicht nur die vier Spieler Pedro Lourenco, Sven Pauritsch, Thomas Seiffert und David Karasch im Vereinsheim des BCC auf, sondern es wurde auch Anhang mitgebracht. Da auch die Gastgeber recht zahlreich vertreten und auch einige Gäste vor Ort waren, gab das dem Spitzenspiel den passenden Rahmen. Neben den Sportlern waren noch ca. 20-25 Gäste anwesend, um sich die Partien anzuschauen und die Teams zu unterstützen.
BC Colours Düsseldorf vs. 1. PBC Hellweg
Im Gegensatz zum Hinspiel hatten die Dortmunder ein wenig umgestellt. Die wohl entscheidendste Umstellung war, dass nicht Sven Pauritsch sondern Pedro Lourenco das erste 14.1e spielte. Hier die Aufstellung:
14.1e Kevin Becker - Pedro Lourenco
8-Ball Martin Steinlage - David Karasch
9-Ball Marco Litwak - Thomas Seiffert
10-Ball Pravin Zipperer - Sven Pauritsch
Schwaches Niveau im Topduell
Das 14.1e begann sehr zäh. Beide Spieler waren nicht ganz auf der Höhe und kamen nicht wie gewohnt ins Spiel. Becker fand als erster in die Bälle und erspielte sich einen Vorsprung, gegen einen Lourenco der an diesem Tag weit unter seinen Möglichkeiten blieb.
Im anfangs ausgeglichenen 9-Ball zwischen Litwak und Seiffert, übernahm der Dortmunder nach zwei knappen Sätzen – 2-3 und 3-2 – die Initiative. Satz drei ging glatt an Seiffert und auch im folgenden vierten Satz behielt der Gast die Oberhand. In einem wiederum engen Match gelang Seiffert im fünften Spiel der Matchpoint zum 3-1 Satz-Sieg.
Die vergebene Chance
Pravin hielt sich im 10-Ball gegen die Hellweger Nr. 1 Sven Pauritsch mehr als achtbar. Nach einem 1-3 in Satz eins folgte ein 3-0 für den Düsseldorfer. Die vielleicht spielentscheidende Situation ergab sich im dritten Satz. Hier hatte Zipperer die Chance zum Satzgewinn, doch er vergab eine machbare Acht. Pauritsch machte es besser, ging 2-1 in Führung. Den Fehler konnte Pravin im weiteren Spielverlauf nicht mehr abschütteln. So kam Pauritsch zu einem glatten 3-0 und sicherte sich Satz und Match. Zwischenstand 0-2 für die Gäste aus Dortmund.
Sven Pauritsch wird seiner Favoritenrolle gegen Pravin gerecht und setzt sich mit 3-1 durch
Das 8-Ball zwischen Steinlage und Karasch entwickelte sich zu einer langwierigen und spannenden Angelegenheit. Martin brauchte eine Weile, um zurechtzukommen. Das nutzte Karasch zum 3-1 im ersten Satz. Satz zwei ging mit dem gleichen Resultat an Martin, der sich auch den dritten Satz mit 3-2 sicherte.
Eine Menge Zuschauer hatten heute den Weg ins Vereinsheim des BC Colours gefunden
Währenddessen hatte Kevin Becker sich gegen Lourenco einen ordentlichen Vorsprung herausgearbeitet. Eine Serie von 30 Bällen, mehrere kleiner Serien und einige Fehler Lourencos waren für die deutliche Führung verantwortlich. Am Ende stand ein 125-61 für Kevin zu buche. Damit verkürzte sich der Spielstand auf 1-2.
Pepe Lourenco und Kevin Becker beim Ausstoßen vor dem Match
Ein Unentscheiden zur Halbzeit lag also nun auf dem Queue des Mannschaftsführers. Doch der dachte nicht daran eine schnelle Entscheidung herbeizuführen, gab den vierten Satz 0-3 an Karasch. Im letzten Satz dominierte jedceh wieder der Düsseldorfer und glich den Gesamtspielstand mit einem 3-0 aus.
Der Grill ruft
Noch war alles offen, doch die Colours waren in der Rückrunde gezwungen drei der vier Partien zu gewinnen, um den Rückstand auf den Spitzenreiter auf einen Punkt zu verringern und die Aufstiegschance zu wahren. In der Pause zwischen Hin- und Rückrunde verköstigten sich die Gäste als auch die Akteure der Heimmannschaft auf dem Hof, wo sich der 1. Vorsitzende des BC Colours bereits fleißig um den Grill bemüht hatte.
Die Attraktion der Pause: Salate und Grillfleisch von Grillmaster Raimund Kluske
Die Aufstellung der Rückrunde brachte keine sonderlichen Überraschungen, sondern brachte die erwarteten Paarungen ans Licht:
14.1e Pravin Zipperer - Sven Pauritsch
8-Ball Marco Litwak - Thomas Seiffert
9-Ball Martin Steinlage - Pedro Lourenco
10-Ball Kevin Becker - David Karasch
Die schwierigste Aufgabe hatte wohl Pravin vor der Brust. Nicht umsonst hat der ehemalige Erstligaspieler eine Bilanz von 8-3 Siegen im 14.1e zu Buche stehen. Zipperer dagegen muss sich in dieser Saison erstmals regelmäßig auf Regionalliganiveau in dieser Disziplin beweisen und machte seine Sache bisher mehr als ordentlich. Doch ob das gegen Pauritsch reichen würde?
Schnell zeichnete sich ab, dass es für Pravin heute wohl nicht reichen würde. Zwar kam Pauritsch nicht ins rollen und brachte keine höhere Serie zustande, doch konstantes punkten reichte um Zipperer heute in Schach zu halten.
Rien ne va Plus – Nichts geht mehr
Nach dem knappen Gewinn des ersten Satzes gewann Thomas Seiffert die beiden folgenden Sätze problemlos gegen Marco (im Hintergrund)
Martin und Pedro beharkten sich unter den aufgrund der klammen Tische recht schwierigen Bedingungen. Martin kam damit jedoch besser zurecht als „Pepe“, dem einige gravierende Schnitzer unterliefen, die ihn wichtige Partien kosteten.
Das Match zwischen Becker und Karasch sah einen wechselhaften verlauf. Trotz kleinerer Fehler war es eine Partie auf gutem Niveau. Der erste Satz ging an Becker, Satz 2 an Karasch. Und auch in der folge konnte man nicht genau sagen, wer denn nun gewinnen würde.
Zipperer hatte sein 14.1e zwischenzeitlich abgegeben. Das deutliche Ergebnis 47-125 entsprach dem Spielverlauf und die Taktik der Gäste auf ein sicheres Unentschieden zu gehen, erwies sich als richtig. Beim 2-4 Zwischenstand war die Rechnung bereits aufegangen.
Pravin mühte sich im 14.1 gegen Pauritsch, doch es lief einfach nichts zusammen
Das 9-Ball lief nun klar zugunsten Steinlages, der nicht fehlerfrei agierte, aber die groben Patzer Lourencos – immerhin 3-4 verschossene Neuner – allesamt zu nutzen wusste.
Reine Nervensache
Nun waren alle Augen auf den Centre Court im Vereinsheim der Colours gerichtet. Dort bekämpften sich noch immer Becker und Karasch. 3-0, 2-3, 3-1 und 2-3 lautete der Zwischenstand. Und im letzten Satz ging Karasch mit 2-1 in Führung. Sollte das bereits die Vorentscheidung sein? Eine nicht gelungene Sicherheit brachte Becker zurück an die Platte.
David Karasch musste in der Rückrunde gegen Kevin Becker an den Tisch
Sehr ruhig und konzentriert ging er die Aufgabe vor den Augen der Anwesenen an und sorgte für den 2-2 Ausgleich. Die Dramatik war also nicht zu toppen. Es folgte ein gelungenes Break und eine machbare Partie lag auf dem Tisch. Nur die Sechs und die Vier lagen dicht aneinander Vor der Tasche Kopf links. Becker lochte die ersten Bälle sicher, verstellte sich ein wenig auf eine Kombi, lochte jedoch auch diese. Doch die nun zu spielende Drei lag nicht ganz angenehm – insbesondere bei dem engen Spielstand. Auch diese wurde von Becker in der Tasche versenkt. Nun folgte das „Problem“.
Bewies im entscheidenden Augenblick Nervenstärke: Kevin Becker
Schwierig war weniger einen Ball zu senken, die Vier ging zwar nicht an der Sechs vorbei, doch der Kissshot von Vier auf Sechs war nicht so schwierig. Nur musste die Vier nach dem Stoß auch so liegen bleiben, dass sie zu lochen und eine Stellung auf die Zehn möglich war. Soft gespielt, ein wenig Nachlauf. Weiß trifft auf Pink, weiter auf Grün, der Ball fällt und nun hat Kevin einen graden Ball vor sich. Ein einfacher Nachläufer reicht aus. Noch einmal volle Konzentration, angesetzt geschwungen gestoßen und drin ist der Ball. Die Zehn hinterher und das Endergebnis von 4-4 stand.
Ein Unentschieden als Niederlage
Bei der Ausgangslage war es für die Colours zwar eine gefühlte Niederlage, doch insgesamt konnte das Team sicher zufrieden sein, mit dem leistungsgerechten Unentschieden. Wobei die Gäste wohl leichte Vorteile hatten und das Match mit ein wenig Glück auch hätten gewinnen können. Doch die Punkteteilung reichte dem Dortmunder Quartett zur Verteidigung des 4-Punkte-Polsters. Die nun wohl vergebene Meisterchance hatten die Colours mit Sicherheit nicht heute, sondern in den vergangenen Spieltagen liegen lassen.
BC Colours Düsseldorf vs. PBC Schwerte
Am nächsten Morgen war der Vortag vergessen. Nun ging es darum gegen Schwerte den zweiten Platz zu behaupten und den Vorsprung auf 8 Punkte auszubauen.
Die Gäste aus Westfalen trafen zeitig im Düsseldorfer Vereinsheim ein. Ausgerechnet der jüngste Akteur in Reihen der Schwerter ist auch der wichtigste: der mehrfache Deutsche Meister der B-Jugend Joshua Filler. Nicht umsonst steht das junge Ausnahmetalent an der Spitze der Einzelrangliste der Regionalliga Nordwest.
Die Aufstellung beider Seiten erfolgte ohne große taktische Überlegungen beider Teams. So kam es zum Spitzenduell zwischen Becker und Filler im 14.1e. Der Düsseldorfer hatte aus dem Hinspiel noch eine Rechnung mit dem Teenager zu begleichen.
14.1e Kevin Becker - Joshua Filler
8-Ball Martin Steinlage - Stefan Femmer
9-Ball Marco Litwak - Mohsein Saadawy
10-Ball Pravin Zipperer - Thomas Korte
Guter Start fürs Heimteam
Litwak ging im 9-Ball schnell und sicher zu Werke. Stark spielend ließ er dem Schwerter wenig Chancen, und wenn dieser einmal an den Tisch kam wollte ihm nichts so recht gelingen. 3-0 und 3-1 gingen die beiden ersten Sätze an Marco.
Gleiches lief im 10-Ball auf Tisch 5 ab. Schnell besiegte Zipperer Karte mit 3-0 und 3-1. Und auch Satz drei ging leicht und locker an den unbeschwert aufspielenden Pravin.
Steinlage und Femmer hatten im 8-Ball ihr liebe Müh und Not. Während Pravin sein Match bereits hinter sich hatte, kämpften beide noch im ersten Satz um Punkte. Es war ein von Taktik geprägter Spielbeginn, den Steinlage im weiteren Verlauf jedoch nach und nach an sich riss.
Den Ton im 14.1 gab erst einmal Filler an. Kevin hatte das Ausstoßen verloren, ging den ersten Ball direkt offensiv an, vergeigte und Filler machte das erste Eck weg. Auch seine zweite Chance ließ Becker ungenutzt. Der Ball klapperte in der Tasche. „Joshi“ machte zwar keine ganz hohe Serie, doch er ging mit etwa 50 Bällen in Führung.
Gab zu Beginn des Spiels den Ton an: Youngster Joshua Filler
Saadawy konnte im dritten Satz die schnelle Niederlage noch einmal abwenden. Kleine Flüchtigkeitsfehler konnte er nun zum 3-2 Satzgewinn nutzen, ohne jedoch dabei zu glänzen. Der vierte Satz brachte dann die endgültige Entscheidung. Litwak siegte mit 3-1 und die 2-0 Führung der Gastgeber stand fest.
Martin war nun im Match und hatte beim 3-0 und 3-1 wenig Mühe mit seinem Kontrahenten.
Becker spielt unglücklich
Becker machte sich derweilen auf den Weg seinen Rückstand zu verringern. Das gelang nur zum Teil. Der erste Teil seiner Aufholjagd endete bei 27 Bällen und einer Weißen, die beim nachbreaken unglücklich den Weg in die Mitteltasche fand. Filler beendete seine Aufnahme dann erst kurz vor der Ziellinie bei 116 Bällen. Kevin machte sich nun weiter drauf und dran den Youngster doch noch zu stoppen. Brett eins war weg, der Breakball lag bereits in der Tasche, doch es gab ein Problem: Der Spielball hatte sich unterhalb des Ecks press an eine Kugel gelegt. Becker ging um den Tisch, wägte seine Optionen ab und kam zu dem Schluss einen Jump probieren zu müssen. Eine Sicherheit wäre aufgrund des teils offenen Tisches schwierig zu bewerkstelligen gewesen. Er ging die Zwei vor der Mitteltasche an. Dabei musste er übers Eck. Das klappte auch, die Zwei wurde getroffen, doch die Tasche recht deutlich verfehlt. Ärgerlich, auf diese Art abzukommen. Nun hatte Filler keine Probleme damit die restlichen neun Bälle einzusammeln und sich den Sieg zu sichern.
Konnte sich für die Niederlage im Hinspiel nicht revanchieren: Kevin Becker
Steinlage hatte den dritten Satz an Femmer abgeben müssen. Doch im vierten Satz dominierte der Düsseldorfer Mannschaftsführer und gewann mit 3-0. Das Heimteam ging dadurch mit einer beruhigenden 3-1 Führung in die Rückrunde.
Wie in der Hinrunde brachte auch die Rückrunde keine Besonderheiten zu Tage. Nur der indisponiert aufspielende Sadaawy spielte 14.1e, was in dieser Spielzeit eher selten vorgekommen war.
14.1e Pravin Zipperer - Mohsein Saadawy
8-Ball Marco Litwak - Thomas Korte
9-Ball Martin Steinlage - Joshua Filler
10-Ball Kevin Becker - Stefan Femmer
Klare Angelegenheiten
Marco setzte im 8-Ball seinen Lauf aus dem ersten Match fort. Ein chancenloser Korte musste sich 3-0, 3-1 und 3-1 geschlagen geben.
Die Maschine lief: Marco Litwak hatte auch im 9-Ball keine Probleme
Nicht ganz so zügig entledigte sich Kevin seiner Aufgabe gegen Femmer. 3-1, 3-2 und 3-1 lauteten die einzelnen Satzergebnisse. Nur Im zweiten Satz musst ein wenig gezittert werden. Der Sieg der Colours stand damit bereits fest.
Pravin zeigte sich im 14.1e im Gegensatz zum Vortag verbessert, hatte mit Sadaawy allerdings auch ein anderes Kaliber vor sich, als tags zuvor. Eine 47er Serie brachte die Vorentscheidung zugunsten des Düsseldorfers. Der Am Ende in 25 Aufnahmen mit 125-75 gewann.
Pravin zeigte sich im 14.1 heute stark verbessert
Spannung im Spitzenduell
Auch in der Rückrunde war der Jungstar der Gäste in das Tossiel der Runde involviert. Das 9-Ball gegen Steinlage entwickelte sich zu einem echten Krimi – ähnlich wie das 10-Ball zwischen Becker und Karasch am Vortag. Im ersten Satz legte Martin 3-1 vor. Joshi konterte mit 3-0, ehe Martin anschließen den hart umkämpften dritten Satz 3-2 für sich entschied. Wie es sein musste, holte der Schwerter sich den vierten Satz mit 3-1. So m musste wieder der letzte Satz die Entscheidung bringen. Die Unbeschwertheit der Jugend blieb am Ende siegreich. Mit 3-2 entschied der Nachwuchsspieler Satz und Match zu seinen Gunsten. Wie im Hinspiel endete das Match mit 6-Filler.
Im letzten Spiel des Wochenendes musste Martin gegen Filler doch noch eine Niederlage hinnehmen
BC Colours Düsseldorf vs. PBC Schwerte
Das Prinzip Hoffnung
Damit endete das Wochenende trotz des Unentschiedens gegen Hellweg versöhnlich. Auch wenn die Chance den Rückstand auf den Spitzenreiter zu verkürzen vertan wurde, muss sich die Mannschaft an diesem Wochenende keine allzu großen Vorwürfe machen. Nun will man die Saison ordentlich zu Ende bringen, um vielleicht doch noch einen Patzer der Konkurrenz nutzen zu können. Ansonsten heißt es hoffen auf die Relegation. Immerhin wurde auch in den beiden vergangenen Jahren eine Relegation ausgespielt, die jeweils der Zweitplatzierte der Nordwest-Liga gewann. Vor zwei Jahren profitierte Kohlscheid vom Rückzug eines Teams, ehe im letzten Jahr St. Augustin den Aufstieg im „Nachsitzen“ klar machte.