Düsseldorf Classics: Colours Youngster sorgen für frischen Wind
Darunter befanden sich mit Klaudio Kerec (BSV Wuppertal), Martin Steinlage und Pravin Zipperer (beide BC Colours Düsseldorf) auch drei Bundesligaspieler, die zum Turnierende ganz oben erwartet wurden. Ein weiterer Anwärter auf einen der vorderen Plätze war Sascha Jülichmanns vom Regionalligisten 1. PBC Neuwerk.
Doch schon einmal vorweggenommen: Heute sollte nicht der Tag der Favoriten werden. Als erster aus dem Favoritenkreis verabschiedete sich Pravin Zipperer. Zum Auftakt gab es ein 3-4 gegen Kemal Karadag (8-Ball Killer Erkelenz). Darauf folgte noch ein 4-0 über Daniel Gagovic, ehe für den Düsseldorfer das Aus gegen keinen anderen als Klaudio Kerec kam. Dieser hatte eine 1-4 Schlappe gegen Volkan Karaman (PSG Köln) hinnehmen müssen. Auch gegen Zipperer wäre eine Niederlage für den Wuppertaler durchaus im Bereich des Möglichen gewesen, doch Pravin ließ seine Chancen ungenutzt verstreichen und so siegte Klaudio mühelos mit 4-1.
Etwas später, dafür aber umso überraschender kam das Ausscheiden Sascha Jülichmanns’. Der M’gladbacher hatte zwei Chancen auf den Einzug in die Endrunde. Die erste gegen Martin Steinlage blieb ungenutzt. Mit 4-2 setzte sich Steinlage durch und war damit als einziger der vier höchstklassigen Spielern des Turniers ohne Umwege ins Viertelfinale gelangt. Saschas zweite Chance war vom Papier her wesentlicher leichter zu bewältigen. Doch nur vom Papier her. In der Verliererrunde traf Jülichmanns auf die dreifache EM-Medaillengewinnerin Wienke Thamsen (BC Colours Düsseldorf). Dies nutzte zu Beginn gleich die ersten Chancen, um das Spiel zu beenden, um anschließend die Fehler der Neuwerker Regionalligaspielers zu zwei weiteren Spielgewinnen zu verwerten. Jeweils zum Schluss der Partie ließ Sascha ein machbares Bild liegen und ärgerte sich sichtlich über die aufgrund seiner Fehler entstandene Niederlage. Wienke dagegen freute sich über den Sieg, ihr gute Leistung und die damit verbundene Endrundenteilnahme.
Nun zu den restlichen Viertelfinalisten. Nach seinem Auftakterfolg über Zipperer bestritt der Erkelenzer Karadag auch seine beiden anschließenden Sätze erfolgreich. Mit Herbert Linnartz (4-2) und Thomas Buschmann (4-3) beförderte er zwei Colours-Spieler auf die Verliererseite.
Unerwartet frühes Ausscheiden für Sascha Jülichmanns
Der souveräne Einzug ins Viertelfinale gelang auch Ilya Bertsun (BC Colours Düsseldorf) der Landesligaspieler setzte sich erst gegen Wienke Thamsen (4-2) durch, ließ anschließend Daniel Gagovic (4-1, vereinslos) keine Chance , um auch noch Kerec-Bezwinger Volkan Karaman in die Schranken zu weisen (4-2).
Ilya sollte nicht der einzige Spieler aus dem Colours-Nachwuchs sein, der die Runde der letzten Acht erreichte. Mit Fynn Kremer – der bereits vor 14 Tagen das Viertelfinale erreicht hatte – stand ein weiterer junger Spieler in der Endrunde. Fynn konnte seine gute Auslosung nutzen und nach einem Freilos Daniel Jadanec (4-2, BC Colours Düsseldorf) und Denis Dedic (4-1, vereinslos) bezwingen.
Auf der Verliererseite setzte sich erwartungsgemäß Klaudio Kerec durch. Dieser wirkte jedoch nicht so souverän wie gewohnt, hatte aber dennoch keinerlei Schwierigkeiten ins Viertelfinale vorzudringen. Von seiner Niederlage gegen Bertsun erholt, konnte auch Volkan Karaman durch ein 4-0 über Jadanec die Endrunde erreichen. Sein Mannschaftskollege von der PSG Köln - Dieter Sellbach - zog ebenfalls in die Endrunde ein. Nachdem Martin Steinlage den Senior auf die Verliererseite geschossen hatte (1-4), „rächte“ sich der Verbandsligaspieler an den drei Colours Jörg Garbe (4-2), Holger Herbertz (4-0) und Thomas Buschmann (4-1).
Heute mal über die Verliererseite ins Viertelfinale: Klaudio Kerec
Im Viertelfinale kam es dann zum Vergleich jung gegen alt: Ilya Bertsun und Dieter Sellbach lieferten sich einen harten Kampf. Der erfahrene Sellbach lag mit 2-0 vorn, ehe ihm ein Foul unterlief. Dieses nutzte der 18jährige, zum Anschluss, schoss zwei weitere Partien aus und lag mit 3-2 vorn. Doch Sellbach konterte und brachte sich selbst wieder mit 4-3 in Führung. Ilya konnte erneut ausgleichen. So kam es zum entscheidenden Spiel. Ilya stieg mit einer Sicherheit aus und Dieter beging ein Foulspiel. Diese Möglichkeit ließ Bertsun sich nicht nehmen und entschied den Satz mit 5-4 für sich.
Eines der Viertelfinalspiele hätte auch das Finale sein können, und war es auch schon mehrmals. Martin und Klaudio trafen zu Beginn der Endrunde aufeinander. Also die beiden einzig verbliebenen Bundesligaspieler eliminierten sich gegenseitig. Beide Spieler zeigten in dem Match nicht ihre beste Leistung. Während Klaudio der ein oder andere Schussfehler unterlief, waren es bei Martin andere Dinge wie das Savespiel, was nicht ausreichend funktionierte. Am Ende war es Kerec, der sich mit 5-2 durchsetzte.
Hatte im Duell der Generationen die Nase vorn: Ilya Bertsun
Eine zweite Überraschung gelang Volkan Karaman. Gegen den stärker eingeschätzten Kemal Karadag gab es einen 5-3 Sieg. Kemal wurde eine verschossene Acht zum Verhängnis, die in der Tasche liegen blieb. Volkan machte dieses Spiel für sich klar und setzte sich am Ende durch.
Die Verschossene Acht: Diesen Ball Ließ Kemal Karadag in der Tasche liegen
Im letzten Viertelfinalspiel standen sich zwei Colours gegenüber. Auf der einen Seite Wienke Thamsen und auf der anderen Fynn Kremer. Beide trieben das Match auf die Spitze und sorgten damit für Spannung bis zum Schluss. Die bessere Kondition hatte scheinbar der jüngere Kremer und erreichte das Halbfinale mit 5-4.
Die Halbfinals lauteten Kremer vs. Karaman und Kerec vs. Bertsun. Die beiden Youngsters des Gastgebers hatten also die Chance auf ein gemeinsames Finalspiel. Vorteile hatte hier allerdings Fynn, der auch im Halbfinale den vermeintlich einfacheren Gegner hatte. Doch hatte nicht Karaman dem Bundesligaspieler an diesem Tag dessen Niederlage beigebracht? Und immerhin hatte Klaudio bisher nicht unbedingt mit seinem sonst so sicheren Spiel überzeugen können.
Gegen Bertsun ließ Kerec aber nichts anbrennen. Nach dem bisherigen Turnierverlauf hatte man nicht unbedingt ein klares Ergebnis erwartet. Doch genau hierfür sorgte der Wuppertaler Erstligaspieler. Möglicherweise zeigte der junge Russe zuviel Respekt vor dem Namen seines Kontrahenten. Vielleicht lag es auch einfach nur daran, dass Kerec sich steigerte. Mit 6-1 hatte das Halbfinale einen deutlichen Sieger.
Die zweite Hoffnung des Gastgebers nutzte seine Chance auf den Finaleinzug. Hatte Fynn vor 14 Tagen noch einige namenhaftere Gegner bezwingen können und war im Viertelfinale am Zweitligaspieler Florian Scholl (PBC Schwarz-Weiß Kohlscheid) gescheitert, nutzte er die Gunst der Stunde gegen Volkan Karaman. Gegen den in seiner ersten Spielzeit in der Verbandsliga stehenden Kölner machte Fynn den Sack mit 6-3 zu und hatte das Endspiel erreicht.
Klaudio Kerec hatte er bezwungen, doch für Fynn
Kremer reichte es im Halbfinale nicht: Volkan Karaman
Um 1:30 Uhr einigten sich beide Spieler darauf den Turniersieg und das Preisgeld zu teilen. Ist dies bei Spielern ähnlicher Spielklassen gängige Praxis, ist es in diesem Fall nicht unbedingt üblich zu teilen. Immerhin liegen zwischen beiden Spielern 5 Spielklassen. Doch die Entscheidung zeigt, dass Kerec vor der Leistung des jungen Düsseldorfers bei diesem und womöglich auch dem letzten Turnier durchaus Respekt hat.
Belohnte sich selbst mit dem geteilten Turniersieg: Fynn Kremer
Glückwunsch an die beiden Finalisten und ein Dankeschön an Thekendienst Thorsten Christ und die Turnierleitung Pravin Zipperer. Wir hoffen beim nächsten Hausturnier in 14 Tagen wieder viele alte und neue Spieler in unserem Vereinsheim empfangen zu können.
Spielplan Düsseldorf Classics 12.10.2012