Dieses Mal durfte man gar Gäste aus dem Nachbarland begrüßen: Jörg Wilhelmi aus Den Haag sowie Joran Hensens und Ellen Gouw aus Rotterdam hatten die Reise in den Düsseldorfer Süden angetreten. Das Favoritenfeld war etwas weiter gefasst als sonst. Mit Klaudio Kerec war jedoch ein klarer Favorit auszumachen. Im Vorderfeld zu erwarten waren sicherlich auch der derzeit vereinslose Matthias Blehs, Marcus Strey (BSC Shooters Mettmann), Kemal Karadag (8-Ball Killer Erkelenz) und möglicherweise einer der holländischen Teilnehmer.

Der Wuppertaler Bundesligaspieler Klaudio Kerec hatte von Anfang an zu mehr kämpfen als gewohnt. Zu Beginn traf er auf Marcus Strey. Gegen den Mettmanner ging er über die volle Distanz und setzte sich 4-3 durch. Gegen Denis Dedic (vereinslos) gestaltete Klaudio das Match weniger mühsam. Nach dem 4-1 war er nur noch einen Satz vom Viertelfinale entfernt. In Jörg Wilhelmi (TuS Kaltehardt) traf er nun auf einen Verbandsligaspieler, der es ihm am Tisch ebenso schwierig machte wie zuvor Marcus Strey. Erneut setzte Kerec den entscheidenden Punktgewinn und gewann 4-3. Die Endrunde war erreicht. 

Die einzige Damen im heutigen Feld: Die Niederländerin Ellen Gouw

Einen sehr ähnlichen Verlauf nahm das Turnier für Klaudios ehemaligen Teamkollegen aus Gladbacher Zeiten Matthias Blehs. Mit Ralph Frommold (BC Dellbrücker Junge) hatte er in Runde 1 einen ebenso erfahrenen wie unangenehmen Gegner vor sich. Dennoch endete der Satz recht deutlich mit 4-1 zugunsten von Blehs. Anschließend musste der ehemalige Bundesligaspieler jedoch hart arbeiten, ehe er den Sieger des letzten Turniers Fynn Kremer mit 4-3 in die Knie zwang. Ein weiteres 4-3 über Oberligaspieler Sascha Bredendiek (BC Schalke) verhalf Matthias in die Endrunde.

Auch Jan Stock (BSV Wuppertal) hatte in seinen Sätzen bis zur Endrunde einen klaren und zwei knappe Erfolge zu verbuchen. Erkan Demirtas (TuS Kaltehardt) verlangte dem Wuppertaler alles ab. Das Endresultat brachte ihm dennoch eine 3-4 Niederlage. Jan dagegen musste sich auch im folgenden Match gegen Holger Herbertz (BC Colours Düsseldorf) mächtig ins Zeug legen. Wieder setzte

Ralph Frommold unterlag Matthias Blehs gleich zu Turnierbeginn

er sich mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse durch. Gegen Ronny Schneider (BC Colours Düsseldorf) hatte er keinerlei Probleme. Mit 4-0 beendete er Ronnys Weg auf der Gewinnerseite.

Unbeschwert und zielsicher bahnte Ilya Bertsun (BC Colours Düsseldorf) sich seinen Weg Richtung Viertelfinale. 4-0 über Andreas Matysik (1. PBC Lünen 78/09) und 4-1 gegen Achim Jahn (BSC Shooters Mettmann) lauteten die klaren Ergebnisse der ersten beiden Runden. Als es dann um den Einzug ins Viertelfinale ging, wurde es allerdings richtig eng für den jungen Russen. Daniel Gagovic forderte das Düsseldorfer Talent bis zum Schluss. Dann setzte sich doch der 18 Jahre alte Landesligaspieler durch.

Auf der Verliererseite zog Marcus Strey seine Kreise. Nach der knappen Auftaktpleite gegen Kerec stieß er kaum einmal auf echte Gegenwehr. Einzig Fynn Kremer schaffte es die Mettmanner Nr. 1 zu fordern, unterlag dennoch mit 2-4. Neben Fynn räumte Marcus drei weitere Colours aus dem Weg. Erst war es Gerhard Küßner, der sich eine 0-4 Schlappe einhandelte, ehe Fynn Kremer, Chris Rüde (4-1), und Ronny Schneider (4-0) sich an Marcus die Zähne ausbeißen durften.

Auch einer der holländischen Gäste schaffte es bis in die Endrunde. Der für TuS Kaltehardt spielende Jörg Wilhelmi gewann nach seiner Niederlage gegen seinen Teamkollegen Erkan Demirtas mit 4-2 und stand als Viertelfinalteilnehmer fest.

Marcus Strey hier im Spiel gegen Fynn Kremer

Kemal Karadag sollte der letzte im Bunde der Viertelfinalisten sein. Er war derjenige, der im 33er Feld das einzige Spiel in der Hauptrunde bestritt. Nach dem Sieg über Stefan Räsing (4-2, BSC Neukirchen Vluyn) warf Sascha Bredendiek ihn aus der Gewinnerrunde. Daniel Queckbörner (4-1, BC Colours Düsseldorf), Wolfgang Scherer (4-2, TuS Kaltehardt) und Ralph Frommold (4-3) gestalteten es von Match zu Match spannender. Immer konnte sich Kemal behaupten und drang in die Runde der besten 8 vor.

Als erste starteten Bertsun und Strey in ihr Viertelfinalmatch. Der Mettmanner galt als klarer Favorit, doch der junge Düsseldorfer Landesligaspieler bot nicht nur Paroli, sondern setzte sich schnell vom Verbandsligaspieler ab. Mit dem 5-1 für Ilya war die erste Überraschung des Turniers perfekt!

Wieder einmal "Full House" im Vereinsheim der Colours

Kemal Karadag und Jan Stock gingen als Zweite ihr Viertelfinale an. Bereits nach knapp 30 Minuten stand der Sieger des Duells fest. Kemal setzte sich mit 5-2 durch. Sein Freund und Mitfahrer Klaudio Kerec brauchte gegen Sascha Bredendiek nur wenig länger für das erreichen des Halbfinals. Zügig setzte sich der Bundesligaspieler mit 5-1 durch.

Zuletzt wurde das Match zwischen Blehs und Wilhelmi ausgetragen. Und wenn eine Seite des Feldes schon hinterher hängt, dauert natürlich auch gerade dieses Match am längsten. Gegen den Verbandsligaspieler war Blehs favorisiert. Doch wie bereits im ersten Viertelfinale gelernt, setzt sich nicht immer der favorisierte Spieler auch durch. Es wäre ja auch langweilig, bereits vorher zu wissen, wer den Tisch als Sieger verlassen wird. Beide machten die Sache spannend und zogen das Spiel bis zum Schluss. Wilhelmi erwies sich als der einen Tick bessere und senkte die Zehn zum 5-4 Matchgewinn.

Jörg Wilhelmi und Matthias Blehs beim Shakehands vor dem Viertelfinale

Im Halbfinale trafen die beiden Überraschungshalbfinalisten aufeinander. Bertsun gegen Wilhelmi oder Russland gegen die Niederlande lautete also die unerwartete Halbfinalpaarung. Der Düsseldorfer Nachwuchs scheint in letzter Zeit die Fahnen des Gastgebers bei dessen Hausturnier hoch zu halten. Dies machte Ilya an diesem Abend gut. Gegen Wilhelmi gab es ein 6-3 und erstmals stand er im Finale der Düsseldorf Classics.

Im anderen Semifinale trafen wieder einmal Klaudio und Kemal aufeinander. Bei den beiden ist es entweder so, dass die Partie klar – dann meist zugunsten Klaudios – oder ganz knapp endet. An diesem Abend war letzteres der Fall Beide nutzten die Spielzeit bis aufs äußerste aus. Dann wurde Klaudio seiner Favoritenrolle gerecht, bezwang Kemal mit 6-5 und teilte sich wie 14 Tage vorher den Preisgeldtopf mit einem Nachwuchsspieler des Gastgebers. Dieses Mal mit Ilya Bertsun.

Die beiden Finalisten: Klaudio Kerec und Ilya Bertsun teilten Presigeld und Turniersieg

Der BC Colours bedankt sich bei allen für die rege Teilnahme und freut sich besonders, dass sich die „Düsseldorf Classics“ sogar bis in die Niederlande herumgesprochen haben. Wir freuen uns natürlich, wenn wir die Gäste aus dem Nachbarland und auch die restlichen Spieler, die erstmals den Weg zum BC Colours gefunden haben, noch weitere Male begrüßen dürfen.

Ein Dankeschön auch an Thekendienst und Koch Daniel Queckbörner, der die Gäste mit Schweinebraten, Möhren und Kartoffeln in Senfsoße verköstigte, und an Jörg Garbe, der die Turnierleitung übernommen hat.

Spielplan und Ergebnis Düsseldorf Classics 26.10.2012