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7 Fragen zur EM an Christine Wiechert

Du wurdest für dieses Jahr erneut für die Europameisterschaft nominiert. Kam diese Nominierung überraschend für dich oder konntest du damit rechnen?

Als Roland Gruß, der Bundessportwart, mich anrief, war ich gerade mit Ina Kaplan in Treviso am Flughafen. Die Nominierung war für mich dermaßen überraschend, dass mir vor Freude inmitten der Menschenmenge die Tränen in die Augen gestiegen sind. Tatsächlich habe ich trotz meiner Medaille im letzten Jahr nicht damit gerechnet. Gerade in Deutschland haben wir im Damenbereich extrem guten Nachwuchs. Und da ich mit meinen 38 Jahren ein wenig älter bin als einige davon, hätte ich vermutet, dass man dem „Nachwuchs“ den Vortritt lässt. Umso schöner war dieser Anruf natürlich für mich, eine tolle Bestätigung für die 21 Jahre, die ich bisher gerne investiert habe.

Hast du dich speziell auf diese EM vorbereitet? Wenn ja wie?

Die Nachricht kam Ende Januar. Von diesem Tag an habe ich einen strengen Wochenplan eingehalten. 4x Billard, 2x Sport, ein Ruhetag. Außerdem habe ich, wie in jedem Jahr, eine Heilfastenkur hinter mir. Zum einen natürlich um ein wenig abzunehmen, wichtiger ist mir aber das Entgiften, den Körper auf Vordermann zu bringen. Ich finde, man sollte das „Rundumpaket“ pflegen um die optimalen Voraussetzungen zu schaffen.

Wie sehen deine Ziele für diese EM, nach dem Medaillengewinn im Vorjahr, aus?

Mein Hauptziel ist immer und überall wo ich antrete, meine Leistung abzurufen, den Fokus voll und ganz auf diese eine Sache zu legen. Wenn ich das schaffe, ist vieles möglich. Ein Traum wäre natürlich den Vorjahreserfolg zu wiederholen und erneut das Treppchen zu erreichen. Das Damenfeld auf europäischer Ebene ist aber qualitativ so hochwertig, rechnen darf man also nie damit. Der Vorteil ist natürlich, dass ich mich selbst nicht unter Druck setze. Ich denke, das ist am gesündesten so.

In welcher Disziplin rechnest du dir die besten Chancen auf eine gute Platzierung aus?

14.1 ist natürlich meine Lieblingsdisziplin. Allerdings lege ich mich nicht fest, weil die Tagesform entscheidend ist.

Du bist zum 4. Mal bei einer EM dabei. Wird eine EM-Teilnahme irgendwann zur Routine, oder ist immer eine gewisse Nervosität da?

Zur Routine wird so ein Wettbewerb niemals. Es ist für mich eine große Ehre erneut dabei sein zu dürfen, meine Landesfarben überregional zu vertreten. Nervös bin ich aber eher selten. Es kommt mir zugute, dass ich an so vielen verschiedenen Turnieren und Wettbewerben teilnehme. Die regelmäßige Spielpraxis sorgt für Sicherheit, das habe ich in den vielen Jahren gelernt.

Worin besteht außer der Leistungsdichte und des höheren Spielniveaus der Unterschied zu einer Deutschen Meisterschaft für Dich?

Das ganze beginnt schon mit der Zeit davor: Wir wurden offiziell nominiert. Ich bin in diesem Jahr eine von drei Damen, die Deutschland bei den Europameisterschaften präsentieren darf, was schon eine Ehre an sich ist. In dieser Zeit lebe ich trotz täglicher Verpflichtungen, wie zum Beispiel meiner Arbeit, nur für den Sport. Dann ist es soweit, wir reisen gemeinsam als deutsches Team mit Bundessportwart und Bundestrainer an. Wir präsentieren gemeinsam unser Land, vor Ort sind wir eine Einheit. All das macht diese ganze Zeit so besonders. Man darf dort auf schönem Material bei gutem und professionellem Ambiente mit dem Bundesadler auf der Brust spielen. Irgendwie macht mich das stolz und glücklich zugleich.

Natürlich ist es auch immer wieder schön bei den Deutschen Meisterschaften zu spielen. Mittlerweile habe ich zwischen 15 und 20 davon hinter mir und auch dort sind Material und Ambiente einzigartig. Aber diese Europameisterschaften sind doch noch etwas anderes und ich genieße sie in vollen Zügen. Selbstverständlich ist es nicht nur Spaß dort anzutreten. Die Deutsche Billard Union steckt jede Menge Vertrauen und natürlich auch Geld in uns Teilnehmer. Sie bezahlt Reise- und Übernachtungskosten, ebenso die Startgelder. Darum betrachte ich es auch als meine gern erfüllte Pflicht sie vorbildlich zu präsentieren.

Wen erwartest du bei dieser EM ganz vorn?

Es gibt einige Favoriten, die in jedem Jahr Titel mit nach Hause nehmen. Der erste Name, der mir einfällt ist natürlich Jasmin Ouschan aus Österreich. Sie hat bereits einige Europameistertitel, war schon Weltmeisterin. Eine vorbildliche Profispielerin, wie sie im Buche steht. Dann ist da noch Line Kjoersvik aus Norwegen, gegen die ich im letzten Jahr das Halbfinale verloren habe. Auch sie spricht schon seit Jahren ein Wörtchen um jeden Titel mit. Die junge Belgierin Kamila Khodjaeva, derzeitige amtierende Jugend-Weltmeisterin.

Nicht zu vergessen Ina Kaplan aus dem Deutschen Lager. Ina ist nicht nur amtierende Deutsche Meisterin, sie konnte bei der EM vor drei Jahren auch eine Silber- und eine Bronzemedaille ihr Eigen nennen. Außerdem ist sie derzeit die einzige Dame in der 2. Bundesliga und gewinnt dort über 70% ihrer Spiele.

Die Liste ist lang, aber ernst nehmen muss man bei der EM jede Gegnerin. Immerhin senden die Europäischen Staaten ihre besten Spielerinnen, da darf man keine einzige auf die leichte Schulter nehmen.

Ein Dankeschön an Christine, dass sie sich die Zeit genommen hat die Fragen ausführlich zu beantworten. Außerdem natürlich viel Efolg für die anstehenden Meisterschaftsspiele des Wochenendes und für die EM.

Spielpläne und Ergebnisse EM 2013

 

 

 

 

 

 

 

 

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