Düsseldorf Classics: Die Gastgeber dominieren
Die vor 14 Tagen allesamt vorzeitig ausgeschiedenen Favoriten, waren auch diesen Freitag wieder mit dabei. Insgesamt bewegten sich 5 Spieler annähernd auf Augenhöhe und bildeten den Favoritenkreis: Darunter waren natürlich Klaudio Kerec (BSV Wuppertal), Martin Steinlage (PBC Neuwerk) und die drei Zweitligaspieler des BC Colours Marcel Nottebaum, Marko Vogel und Pravin Zipperer. Als einzige Vertreterin der Damenfraktion war Christine Wiechert (BC Colours Düsseldorf) am Start.
Zum Turnierstart gab es bereits eine Art „Klassiker“ zu sehen: Klaudio Kerec traf auf Kemal Karadag (8-Ball Killer Erkelenz). Das Freundschaftsduell entschied der Bundesligaspieler mit 5-3 für sich. In Runde zwei ging es munter weiter mit sehenswerten Partien. Marko Vogel spielte nach seinem lockeren Auftaktsieg – 5-1 über Sascha Kühn (BC Colours Düsseldorf) – gegen seinen neuen Teamkollegen Marcel Nottebaum. Und Pravin Zipperer traf mit Martin Steinlage seinen Weggefährten der beiden letzten Jahre wieder. Während Marcel nie wirklich ins Spiel fand, zog Marko vom 1-1 auf 5-1 davon und in die nächste Runde ein.
Auch zwischen Pravin und Martin sah es nach einer deutlichen Angelegenheit aus. Beim Stand von 4-1 für den Mönchengladbacher Regionalligaspieler sah dieser bereits wie der Sieger aus. Doch Pravin biss sich in vielen Saveduellen fest und holte Spiel um Spiel auf. Martin ließ dabei die ein oder andere Gelegenheit aus, den Satz für sich zu entscheiden. So kam es wie so häufig, der zurückliegende Spieler kam immer weiter auf und ging am Ende als Sieger vom Tisch.
Für eine Überraschung sorgte derweil Chris Rüde (BC Colours Düsseldorf). Er zwang den Oberligaspieler Basri Sejdi (BSC Shooters Mettmann) mit 5-4 in die Knie. Nun ging es für die noch ungeschlagenen Spieler um die Wurst: Ein Sieg in der nächsten Partie würde sie in die Endrunde bringen. Dort würden mit Sicherheit drei Spieler des BC Colours zu finden sein, denn außer Klaudio waren nur noch die Spieler des Gastgebers auf der Gewinnerseite zu finden.
Klaudio durfte sich mit Sascha Schmitz (BC Colours Düsseldorf) auseinandersetzen. Und hier hatte er eine nicht ganz leichte Partie zu absolvieren. Immer für eine Überraschung gut knöpfte Sascha dem Bundesligaspieler immerhin 3 Spiele ab, musste sich jedoch mit 3-5 geschlagen geben.
Auch Thomas Buschmann war haarscharf an einer Überraschung dran. Er zwang Marko Vogel über 9 Spiele, blieb letztlich aber ohne Erfolg und ging mit 4-5 in die Verliererrunde. Auch Chris Rüde hatte Pravin am Rande einer Niederlage und führte gegen den Zweitligaspieler bereits mit 4-3. Doch dieser glich mit einer schwierigen Zehn in die Mitteltasche aus und holte sich mit 5-4 noch den Sieg zum Viertelfinale.
Im letzten Spiel der 2. Gewinnerrunde spielten Christine Wiechert und Jörg Garbe den vierten Endrundenteilnehmer der Gewinnerrunde aus. Jörg überraschte durch einen 5-2 Erfolg über die stärker eingeschätzte Christine. Damit hatten es drei Düsseldorfer Spieler ins Viertelfinale geschafft.
Auf der Verliererseite durfte man gespannt zusehen, wie sich die dort wieder zu findenden Cracks bewährten, oder aber ob sich Überraschungen anbahnten. Martin Steinlage gab sich zumindest keine Blöße, als er auf der Verliererseite sein Glück versuchte. Gegen den von den Colours in der Oberligamannschaft des 1. PBC Hürth-Berrenrath gewechselten Fynn Kremer siegte er problemlos mit 4-1, ehe er auch Verbandsligaspieler Holger Herbertz (BC Colours Düsseldorf) aus dem Turnier warf. Holger hatte zuvor das Turnier für Basri Sejdi mit 4-3 beendet. Und auch Thomas Buschmann richtete gegen den Regionalligaspieler nichts aus. So erreichte Martin doch noch das Viertelfinale.
Dorthin führte auch der Weg von Sascha Schmitz. Der Düsseldorfer schickte Vangelis Daglidis (Black Panthers Dormagen) mit 4-0 nach Hause. Christien Wiechert tat sich gegen Bernd Kosper ein wenig schwerer, doch auch der einzigen weibliche Teilnehmerin des Abends gelang der Sprung unter die letzten Acht durch ein 4-2 über Bernd Kosper (BC Colours Düsseldorf).
Ganz oben auf dem Turnierbaum kreuzten sich die Wege von Kemal Karadag und Marcel Nottebaum. Beide hatten ihr erstes Spiel auf der Verliererseite gewonnen, ehe sie aufeinander trafen. Bisher konnte der Zweitligaspieler der Colours an diesem Abend noch nicht so recht überzeugen. Gegen den Verbandsligaspieler aus Erkelenz reichte es dennoch zu einem knappen Sieg. Eine Leistungssteigerung brachte Marcel ein 4-3 über Kemal ein. Damit war die wohl höchste Würde auf dem Weg in Viertelfinale genommen. Nun wartete noch Chris Rüde, der bisher durchaus positiv aufgefallen war. Doch mehr als zwei Spielgewinne sprangen für ihn nicht heraus. Chris Weg endete auf Platz 9 und Marcel durfte weiterhin auf den Turniersieg hoffen.
Damit stand ein Novum in der Turniergeschichte fest: Von den acht Viertelfinalisten kamen sechs vom BC Colours, die allerdings mit 14 Spielern mehr als die Hälfte aller Teilnehmer stellten. Und natürlich trafen ausgerechnet die beiden „Nicht-Colours“ im Spitzenspieler dieser Runde aufeinander: Martin und Klaudio hatten es bereits vor den Preisgeldrängen miteinander zu tun. Der Wuppertaler behielt mit 5-2 die Oberhand und stand der Vorschlussrunde.
Marko Vogel traf auf Christine Wiechert. Zwei Welten die aufeinander trafen. Hier der Schnellspieler Marko Vogel, der um den Tisch rast und teilweise wie eine Maschine Ball um Ball versenkt, dort die wohl überlegt und ruhig agierende Christine Wiechert. Die Senkmaschinerie Vogels funktionierte an diesem Abend besser, als das Spiel der letztjährigen Verbandsligaspielerin. Mit 5-2 erreichet Marko das Halbfinale.
Hatte sich Sascha Schmitz im bisherigen Turnier gut geschlagen, gab es im Viertelfinale für ihn eine klare Schlappe. Mit 1-5 steckte er eine deutliche Niederlage gegen Pravin ein. Dessen Halbfinalgegner wurde zwischen Marcel und Jörg ermittelt. Der Favorit im dritten vereinsinternen Duell des Viertelfinals tat sich ein wenig schwer, mit dem grade in die Verbandsliga aufgestiegenen Jörg Garbe. Doch die Klasse des Zweitligaspielers setzte sich durch. Der 5-3 Erfolg war jedoch mühevoll erarbeitet.
Im ersten Halbfinalspiel trafen mit Klaudio und Marko zwei ungeschlagene Akteure aufeinander. Einen wirklichen Favoriten gab es in diesem Match nicht. Beide kennen sich aus unzähligen Spielen gegeneinander. Heute sollte Klaudio sich als der Bessere herausstellen. Ein 6-3 brachte ihn ins Finale.
Dieses würde er gegen einen Spieler des BC Colours bestreiten bzw. sich den Sieg teilen müssen. Zu Anfang drückte Pravin dem Satz seinen Stempel auf und schien bereits mit einem Bein im Finale zu stehen.Doch dann hattes es den Anschein, dass Marcel sich eingespielt hatte und immer besser in Schwung kam. Er holte Spiel um Spiel auf und drehte den Satz noch zu seinen Gunsten zum 6-5 Erfolg Durch den Sieg stand Marcel erstmals im Finale der Düsseldorf Classics.Das Finale wurde nicht gespielt und der Sieg und das Preisgeld zwischen Klaudio und Marcel geteilt.