Düsseldorf Classics: Überraschung zu Nikolaus
Unter den Teilnehmern war zwei dabei, die erstmals den Weg in den Düsseldorfer Süden gefunden hatten. Swana Graff (1. PBC Olympic Essen) vertrat dabei als einzige Dame die weibliche Billardwelt und Hermann Ehlers (BC GB Bockum Hövel) war der zweite Neue beim Düsseldorfer Hausturnier.
Die Favoritenrolle war auf vier Schultern verteilt: Klaudio Kerec (BSV Wuppertal), Martin Steinlage (1. PBC Neuwerk), Clemens (Philippen PBC SW Kohlscheid) und Marko Vogel (BC Colours Düsseldorf). Für einen der vier wurde bereits die erste Runde, in der nur drei Spiele stattfanden, zur zu hohen Hürde. Martin Steinlage war es, den es in Runde 1 gegen Kemal Karadag (BC Mantinell Erkelenz) erwischte. 3-5 lautete das Endergebnis zugunsten des Verbandsligaspielers.
Hermann Ehlers erwischte gegen Holger Herbertz (BC Colours Düsseldorf) einen denkbar schlechten Einstand bei seiner ersten Teilnahme. Mit 0-5 ging der Landesligaspieler unter. In der dritten und letzten Partie der ersten Runde hatte Sascha Schmitz gegen Andreas Graff (1. PBC Olympic Essen) das Nachsehen. Nach einem 5-4 stand der Essener in der nächsten Runde.
In der folgenden Runde ging es dann für alle los. Dort gab es dann die erwarteten Siege für die Favoriten. Doch während Clemens gegen Swana Graff sicher mit 5-0 gewann, taten sich Klaudio und Marko um einiges schwerer gegen ihre Kontrahenten. Klaudio hatte in Kemal einen unangenehmen Gegner. Nachdem beide sich 14 Tage zuvor im Finale gegenüber gestanden hatten, sah der Spielplan dieses Mal ein früheres Aufeinandertreffen vor. Aus dem Match ging Klaudio mit 5-3 als Sieger hervor.
Marko traf auf Philippe Dreidoppel (BC Colours Düsseldorf). Mit dem Bezirksligaspieler hatte der Bundesligist mehr Mühe als erwartet. Doch nach 9 Spielen hatte sich der Favorit dann doch durchgesetzt. Clemens Philippen, der jüngste der 4 aktuellen bzw. ehemaligen Bundesligaspieler, hatte das Vergnügen mit der einzigen Dame des Abends an den Tisch zu dürfen. Beim 5-0 erwies er sich als wenig gentlemenlike und erreichte mühelos die nächste Runde.
In der folgenden Runde sollte es bereits um den Einzug ins Viertelfinale gehen. Clemens Philippen und Klaudio Kerec konnten sich gegen die beiden Colours Holger Herbertz und Tony Demo sicher behaupten. Nach einem 5-2 stand Clemens in der Endrunde und Klaudio benötigte ein Spiel weniger zum Sieg.
In den beiden anderen Viertelfinals standen mit Andreas Graff, Ralf Fietkau (PBC Phönix Düren) und Ilya Bertsun (BC Colours Düsseldorf) drei Vebandsligaspieler und mit Marko Vogel ein Bundesligist. Das spannenden Verbandsligaduell zwischen Ralf und Ilya dauerte nicht ganz eine Stunde, bis endlich ein Sieger gefunden war. Dies war Ilya Bertsun, der sich mit einem 5-4 über den erfahrenen Dürener durchgesetzt hatte.
Marko und Andreas lieferten sich ebenfalls ein interessantes Spiel. Dies ging allerdings ein wenig zügiger über die Bühne, als das Verbandsligaduell. Nach ca. 40 Minuten hatte der Essener für die zweite Überraschung gesorgt und war durch ein 5-3 ins Viertelfinale vorgedrungen.
Nun galt es abzuwarten, welche vier Spieler über die Verliererseite durchkommen würden. Marko konnte sich mit einem knappen 4-3 über Kemal für die vorangegangene Niederlage rehabilitieren und schaffte es noch ins Viertelfinale. Der weite vor Marko in der Verliererrunde gelandete Martin Steinlage hatte sich zwischenzeitlich warm gespielt – gut Ding will hat manchmal Weile habe – und sich mit Siegen über Raimund Kluske (4-3, BC Colours Düsseldorf) und Daniel Jadanec (4-2, BC Colours Düsseldorf) die Chance auf den Einzug in die Endrunde erhalten. Davon trennte Martin noch ein Erfolg über Holger Herbertz. Der gelang dem Regionalligaspieler auch und mit 4-2 ging es ins Viertelfinale.
Der zuvor nach einer 4-5 Niederlage an Ilya Bertsun gescheiterte Ralf Fietkau konnte sich im zweiten Anlauf qualifizieren. Basri Sejdi (BSC Shooters Mettmann) unterlag dem Dürener mit 2-4. Mit Chris Rüde (BC Colours Düsseldorf) stand ein Spieler kurz vor dem Einzug ins Viertelfinale, den man dort kaum vermutet hätte. Nach einer Niederlage gegen Andreas Graff, gelangen dem Düsseldorfer zwei Siege die ihn zum jetzigen Match gegen Tony Demo führten. Und auch für Tony wurde der Satz gegen Chris kein Zuckerschlecken. Doch nach sieben Spielen stand der aktuell in der Bezirksliga spielende Tony Demo im Viertelfinale, das damit komplett war.
Dort war das interessanteste Duell sicherlich das Spiel zwischen Marko und Clemens. Die beiden Zweitligaspieler könnten auch am kommenden Wochenende aufeinander treffen, wenn Kohlscheid den BC Colours zu Gast hat. Auf dem Heimtisch wurde es jedenfalls eine mehr als klare Angelegenheit für Vogel. In nicht einmal einer halben Stunde war der junge Kohlscheide mit 1-6 besiegt und Marko im Halbfinale.
Die drei weiteren Spiele waren allesamt ausgeglichen und sorgten für einen spannenden und abwechslungsreichen Verlauf des Turniers. So bot Fietkau dem Wuppertaler Kerec die Stirn, bis er sich schließlich einen 6-4 Erfolg erkämpft hatte. Damit war auch der zweite Finalist des letzten Turniers aus dem Rennen.
Martin, der sich bisher in keiner seiner Begegnungen leicht getan hatte, musste auch gegen Andreas Graff alles aufbieten. Doch das ist bekanntlich eine der Stärken des Neuwerkers. Mit 6-5 biss er sich auch im Viertelfinale durch, ließ dem Essener Verbandsligaspieler hauchdünn das Nachsehen und stand nach der Erstrundenpleite nun im Semifinale.
Ilya Bertsun traf ein weiteres Mal auf einen erfahrenen Hasen. Nun war es Tony Demo, der an guten Taqen noch vielen Spielern Probleme bereiten kann. Auch Ilya hatte es nicht leicht mit ihm, doch mit 6-4 siegte sich der Düsseldorfer ins Halbfinale.
Hier hieß es nun in zwei Duellen Bundesliga gegen Verbandsliga. Einmal Marko gegen Ralf und dann Martin gegen Ilya. Zwei weitere Paarungen, die sich unterhaltsam gestalteten. Zwischen den beiden erfahrenen Spielern Vogel und Fietkau bahnte sich zum Ende hin eine Überraschung an. Immerhin hatte der Dürener zuvor bereits Klaudio ausgeschaltet war deswegen nicht zu unterschätzen. Und auch gegen den Düsseldorfer Zweitligaspieler gelang ihm ein unerwarteter Erfolg. Mit 7-5 zog er ins Finale ein.
Martin und Ilya boten sich ein hartes Duell. Beide zeigten ein gutes Spiel und dies setzte sich bis zum Schluss fort. Beim 6-6 war es dann der Düsseldorfer Youngster, der den so wichtigen letzten Ball senkte und mit einem 7-6 Erfolg ins Finale einzog.
Dort teilten die beiden Finalisten sich wie gewohnt Sieg und Preisgeld. Glückwunsch an die beiden Überraschungsfinalisten, die sich die Finalteilnahme redlich verdient hatten. Ilya war immerhin als einziger ohne Niederlage durch das Turnier gekommen und Ralf hatte mit Klaudio und Marko nacheinander zwei namenhafte Bundesligaspieler aus dem Wettbewerb geschossen. Beide machten sich durch diese Finalteilnahme ein nachträgliches Nikolausgeschenk – immerhin zeigte die Uhr nach dem letzten Halbfinale bereits 3 Stunden nach Mitternacht.
Ein Dankeschön geht an Turnierleitung Bernd Kosper und an Alexandra Wolf für Ihren Einsatz hinter der Theke.