2. Bundesliga: Lehrstunde in Schwerte
Für die Düsseldorfer Spieler war bereits vorher klar, dass es eine äußerst schwierige, aber auch nicht unlösbare, Aufgabe werden sollte gegen die Westfalen zu punkten. Mit dem kroatischen Nationalspieler Karlo Dalmatin, dem erfahrenen Perdro Lourenco, dem deutschen Toptalent Joshua Filler und dem zweiten Nachwuchsass der Schwerter Can Salim-Giasar sind die Schwerte auf allen 4 Positionen gut besetzt. Es war also eine gute Teamleistung von Nöten, um den Aufstiegsfavoriten der Nordgruppe zu ärgern. Dies sollte mit der folgenden Aufstellung angegangen werden:
14.1e Joshua Filler - Marcel Nottebaum
8-Ball Pedro Lourenco - Kevin Becker
9-Ball Can Salim-Giasar - Marko Vogel
10-Ball Karlo Dalmatin - Pravin Zipperer
Chancenlos
Das 10-Ball zwischen Pravin und dem vor der Saison vom BC Oberhausen gekommenen Kroaten hatte schnell einen Sieger gefunden. Zweimal 4-1 für den Schwerter endeten die Sätze. Pravin konnte also nicht erneut für eine Überraschung wie zuletzt gegen Huidji See sorgen.
Schnell endete auch Satz 1 bei Marko. Den jungen Neuzugang von Kamp-Lintfort fertigte der erfahrene Bundesligaakteuer mit 4-1 ab. Im folgenden Satz wendete sich das Blatt. Hier behauptete sich Salim mit 4-2 und zwang den Düsseldorfer in einen dritten Satz. Dort machte sich Spannung breit. Bis zum Schluss blieb das Match offen, ehe sich der zweite Schwerter Neuzugang mit 4-3 durchsetzte.
Ein Sieg!
Das 8-Ball bestritten zwei die sich erst kürzlich bei den Bundesmeisterschaften gegenüber gestanden hatten: Kevin und Pedro. In den beiden in Wuppertal gespielten Duellen hatten sich beide die Siege geteilt. Hier musste es einen Sieger geben. Der hieß Kevin Becker. Doch er hatte in beiden Sätzen schwer zu kämpfen. Jeweils erst im siebten Spiel des Satzes entpuppte sich „The Sniper“ als Sieger und sorgte für den ersten Gästepunkt.
Das 14.1e zwischen Filler und Nottebaum entwickelte sich spannender, als vorab gedacht wurde. Marcel hielt hervorragend mit dem vielfachen Deutschen Jugendmeister mit. Doch zum Schluss hatte er mit 100-125 das Nachsehen. So ging es mit einem 1-3 Rückstand in die Pause.
Es kommt noch schlimmer
Das 1-3 machte die Rückrunde nicht wirklich einfacher. Immerhin mussten aus den vier noch zu spielenden Partien drei gewonnen werden, um doch noch ein Unentschieden zu retten. Dies erhofften sich die vier Colours mit dieser Aufstellung:
14.1e Pedro Lourenco - Kevin Becker
8-Ball Karlo Dalmatin - Marcel Nottebaum
9-Ball Joshua Filler - Pravin Zipperer
10-Ball Can Salim-Giasar - Marko Vogel
Nachdem Marcel im 14.1e gegen Filler trotz der Niederlage einen guten Eindruck hinterlassen hatte, wurde er im 8-Ball von Karlo Dalmatin in Satz 1 vollkommen überrollt. Der Kroate gewann den Satz mit 4-0. Im zweiten Satz fand Marcel besser ins Spiel und ihm gelang es dagegen zu halten. Doch dies änderte nichts an der Niederlage. Der zweite Satz ging mit 3-4 verloren.
Pravin stand auch im 9-Ball auf verlorenem Posten. Joshua Filler machte es schnell. Zweimal 4-1 und die Niederlage war besiegelt. Nicht nur die des Düsseldorfers, sondern auch die Mannschaftsniederlage war nun nicht mehr abzuwenden.
Im 10-Ball kam es zum wiederholten Aufeinandertreffen zwischen Marko und Can Salim-Giasar. Nach den drei Sätzen der Hinrunde wurde es auch im 10-Ball spannend. Allerdings ging es nur über zwei Sätze. Unglücklicherweise gingen beide an den jungen Schwerter. Mit jeweils 4-3 entschied der Youngster das Match für sich.
Nun war noch das 141.e zwischen Pedro und Kevin offen. Hatte Pedro in der Hinrunde noch knapp das Nachsehen, so dominierte er das zweite Match der beiden. Er lieferte zwar keine überragende Leistung ab, doch die 23 Aufnahmen reichten dem Routinier zum Sieg. Mit 125-58 ging auch das vierte Rückrundenmatch an die Gastgeber. Damit setzte es mit 1-7 eine fast schon vernichtende Niederlage. Zwar waren einige enge Spiele dabei, doch hier reichte es nur bei Kevins 8-Ball zum Sieg. Ansonsten hagelte es zum Teil recht deutliche Niederlagen, so dass das Gesamtergebnis auch in der Höhe in verdient ist.
Alles auf Null
Am Sonntag startete man allerdings wieder bei Null. Die Karten wurden neu gemischt, die Auswärts- gegen die Heimtische getauscht und mit der Unterstützung des heimischen Publikums sollte zumindest eine Verbesserung des Ergebnisses möglich sein. Und auch ein Punktgewinn war durchaus machbar. Dazu war jedoch eine Leistungssteigerung nötig.
Und das Vorhaben sich besser zu schlagen als am Vortag sollte gelingen. Mit einer neuen Aufstellungsvariante sollte der erste Punktgewinn zu Hause realisiert werden.
14.1e Pravin Zipperer - Joshua Filler
8-Ball Kevin Becker - Pedro Lourenco
9-Ball Marcel Nottebaum - Can Salim-Giasar
10-Ball Marko Vogel - Karlo Dalmatin
Im 14.1e konnte Pravin mit dem jungen Schwerter nicht mithalten. Filler diktierte von Beginn an das Geschehen und setzte sich mit 125-76 durch. Trotz der klaren Niederlage zeigte Pravin eine durchaus ansprechende Leistung.
„Prädikat Weltklasse“
Im 8-Ball wiederholte sich das Duell zwischen Kevin und Pedro. War der 8-Ball Satz gestern noch durchwachsen, lieferten sich die beiden Mannschaftsführer ein Spiel auf Topniveau. Wie gestern konnte Kevin sich mit 4-3 und 4-3 gegen den Routinier in Reihen der Gäste durchsetzen. Nach dem Spiel zollte Lourenco seinem Bezwinger Respekt: „Eine Weltklasseleistung von Kevin, dem im gesamten Match nur ein einziger Schussfehler unterlaufen ist.“ Bei dem knappen Endergebnis hatte auch Pedro ein gutes Spiel abgeliefert.
Im 9-Ball behauptete sich Marcel gegen Giasar in zwei Sätzen. Mit 4-2 und 4-3 konnte er den zweiten Punkt und damit das Remis zur Halbzeit klar machen. Zwischenzeitlich war das 10-Ball bereits beendet. Dalmatin gab sich bei seinem Sieg über Marko keine Blöße. Mit 4-2 und 4-0 ließ er den Düsseldorfer im Regen stehen.
Guter Rückrundenstart
Durch die beiden Satzgewinne in der Hinrunde hatte man bereits zur Halbzeit ein besseres Resultat erzielt, als am Vortag. Alles war noch möglich, nur mussten die sich bietenden Chancen konsequent genutzt werden. Die Rückrundenaufstellungen brachten folgende Partien ans Licht:
14.1e Kevin Becker - Pedro Lourenco
8-Ball Pravin Zipperer - Karlo Dalmatin
9-Ball Marko Vogel - Joshua Filler
10-Ball Marcel Nottebaum - Can Salim-Giasar
Der Start in die Rückrunde verlief vielversprechend. Kevin legte im 14.1e eine 95er Serie hin, Pravin gab im 8-Ball Gas und fertigte Dalmatin mit 4-0 ab und Marcel machte dort weiter, wo er aufgehört hatte und holte sich gegen seinen jungen Gegner den ersten Satz mit 4-2. EinzigMarko kam gegen Joshua Filler mit 0-4 unter die Räder.
Richtungswechsel
Nun begannen sich die Gäste zu wehren. Marcel verschoss nach bis dahin gutem Spiel eine trockene 10 und von da an verlor er vollkommen den Faden. Mit zweimal 0-4 ging er nun unter. Und auch bei Pravin wendete sich das Blatt rapide. Der Kroate fand ins Spiel, kam ins Rollen und ließ sich nun nicht mehr aufhalten. Auch er absolvierte die beiden folgenden Sätze ohne Spielverlust und brachte die Schwerter mit 4-2 ins Führung.
Doch auch ein weiteres Spiel schien zu kippen. Marko Vogel gelang es den zweiten Satz mit 4-3 zu gewinnen. Im dritten lag er allerdings bereits hinten und Filler sah wie der Sieger aus. Doch dann unterliefen im zwei Patzer: Einmal auf die Sieben abgerutscht, einmal verschossen und schon war auch Satz Nummer 3 weg. Auch dieser ging mit 4-3 an den Düsseldorfer, der damit den Anschluss wieder herstellte.
Ein Spiel auf Topnieveau
Nun lag es am „Sniper“ das Unentschieden noch zu sichern. Nach starkem Beginn kam Kevin mehr als unglücklich ab. Er hatte den Breakball gesenkt und das Brett gut geöffnet. Unglücklicherweise gab es keine Fortsetzung für ihn und auch eine Sicherheit war aufgrund der vielen offenen Kugeln nicht möglich. Der Versuch eines komplizierten Stoßes misslang und Pedro kam an den Tisch zurück.
Dankbar nahm er das offene Brett an und konterte mit einer Serie von 71 Bällen. Ein verschossener Ball brachte Kevin zurück an den Tisch. Leider hinterließ Pedro den Tisch nicht so offen wie Kevin zuvor. Ihm blieb nach der langen Wartezeit nur ein langer Einsteiger, den er neben die Tasche setzte. Nun ging es noch ein wenig hin und her. Kevin ließ eine Chance ungenutzt und Pedro nutzte routiniert seine Gelegenheiten, um sich den Sieg zu sichern. Mit 125-108 ging der Satz am Ende an den Schwerter. Eine Topleistung beider Spieler, in der Nuancen über Sieg und Niederlage entschieden hatten.
Auf Platz 5 abgerutscht
Durch die erneute Niederlage verloren die Colours in der Tabelle einen Platz und stehen mit 9 Punkten nun auf Platz 5 mit 2 Punkten hinter Kohlscheid. Auch der Abstand nach unten ist sehr gering. Von den auf Platz 6 liegenden Bremern trennt die Colours nur das bessere Poolverhältnis und die auf dem ersten Abstiegsplatz liegenden Gelderner sind auch nur einen einzigen Punkt entfernt.
Am 15. und 16. Februar stehen die nächsten beiden Heimspiele auf dem Spielplan. Gegen Lingen und Bremen geht es gegen zwei direkte Konkurrenten um den Klassenverbleib. Hier müssen dringend zwei Siege her, um sich von den unteren Rängen abzusetzen und möglicherweise an den Kohlscheidern vorbeiziehen zu können.
Gegen den PBC Ronsdorf 3 aus Wuppertal musste die 8. Mannschaft auf ihren besten Akteur, Thomas Buschmann, verzichten. Daher kam Mirko Lindic erstmals zum Einsatz, Und er verpasste seinen ersten Erfolg nur knapp. In der Hinrunde unterlag er Wolfgang Königer im 10-Ball nur mit 4-5. Als einziger konnte Theo Pohlmann nach einem 6-2 im 9-Ball einen Sieg verbuchen.
In der Rückrunde punktete Lydia Eichhorn. Sie besiegte Björn Stockmann im 10-Ball mit 5-1. Dies blieb allerdings auch der letzte Punkt der Colours. Mit 2-6 gab es für die Heimmannschaft eine erneute Niederlage. Mit bisher 2 Unentschieden liegt die Achte auf dem sechsten und vorletzten Platz in der Kreisliga A.
BC Colours Düsseldorf 8 vs. PBC Ronsdorf 3
Kreisliga B
Gegen den Tabellenführer aus Wuppertal waren die Colours in der absoluten Außenseiterrolle. Während in Reihen der Wuppertaler fast ausschließlich erfahrene Spieler mit teilweise Bezirksligaerfahrung spielte, ging die Hälfte des Düsseldorfer Teams erst in seine zweite Spielzeit.
Dies machte sich in der Hinrunde bemerkbar. Hier war nur ein einziger Spielgewinn für die Colours drin. In der Rückrunde war bereits nach den beiden ersten Spielen die Niederlage der Colours perfekt. Doch aus den beiden verbliebenen Matches holten die Düsseldorfer noch zwei Punkte, so dass die Niederlage mit 3-5 sehr knapp ausfiel.
BSV Wuppertal 6 vs. BC Colours Düsseldorf 9
Mit dem PBSC Bonn hatte man die nächste schwierige Auswärtshürde zu nehmen. Immerhin rangierten die Bonner auf Platz 2. Mit Jürgen Lippe spielte außerdem der einzig noch ungeschlagene Spieler der Liga bei den Bonnern.
Nach der Hinrunde sahen sich die Colours dem gleichen Resultat gegenüber, wie am Vortag. Mit einem 1-3 ging es in die Rückrunde. Und erneut wiederholte sich der gestrige Spieltag. Die beiden ersten Partien gingen verloren und damit war auch das Match für die Düsseldorfer bereits gelaufen. Doch Jörg Trowski und Sascha Kühn konnten durch ihre Siege das Endergebnis noch ansehnlich gestalten.
Mit einem Sieg und einem Unentschieden liegt die Mannschaft auf dem siebten und Vorletzten Platz in der Kreisliga B.
PBSC Bonn 5 vs. BC Colours Düsseldorf 9