Düsseldorf Classics: Das Ende einer Serie
Im Starterfeld waren neben den üblichen Favoriten Klaudio Kerec (BSV Wuppertal), Martin Steinlage und Pravin Zipperer (beide BC Colours Düsseldorf) einige Neulinge dabei. Für die Gastgeber ist es immer wieder erfreulich, auch nach mehr als 8jährigem Bestehen der Serie, immer wieder neue Spieler ins Vereinsheim auf der Reisholzer Werftstr. zu ziehen. Und der ein oder andere sorgte auch sportlich für Alarm.
So kam für den altgedienten Colours-Spieler Michael Schlebusch nach nur 2 gespielten Sätzen das Aus. Erst setzte sich Basri Sejdi (BSC Shooters Mettmann) mit 4-3 durch und dann konnte er auch Sinan Calisgan (vereinslos) nicht am 4-3 Sieg hindern.
Ein Match á la Card gab es nach der 4 Spiele starken Hauptrunde in der 1. Gewinnerrunde. Der derzeit nicht unbedingt in Topform agierende Pravin Zipperer traf auf Teamkollege Martin Steinlage. Und diesen beförderte er gleich mit 4-1 in die Verliererrunde. Und auch in der nächsten Runde hatte Pravin das Topspiel: Er musste gegen Klaudio an den Tisch. In den letzten Partien ging zumeist der Erstligaspieler als Sieger vom Tisch. Anders an diesem Abend. Mit einem glatten 4-0 sorgte Pravin dafür, dass der Seriensieger in Düsseldorf mal wieder als Verlierer vom Tisch ging. Mit den beiden Erfolgen hatte sich der Colours-Spieler automatisch in die Rolle des Turnierfavoriten gespielt.
Trotz schwieriger Auslosung war Pravin Zipperer zweimal siegreich
Allerdings musste er im Anschluss an seinen zweiten Sieg eine Niederlage einstecken. Erneut gab es keinen leichten Gegner. Mit Santo Lia (PSG Köln) erwartete Pravin einer der erfahrensten Akteure des Feldes. Santo spazierte mit 4-2 direkt ins Viertelfinale und Pravin musste den kleinen Umweg über die Verliererseite nehmen. Dort bekam Kemal Karadag – der dieses Mal ausnahmsweise nicht gegen Klaudio antreten musste – Pravins Zorn zu spüren und unterlag mit 0-4. Ein alles in allem bisher gelungener Auftritt des Düsseldorfer Zweitligaspielers.
Früh in die Verliererrunde ging es auch für Marcel Nottebaum (BC Colours Düsseldorf). Der aktuell erfolgreichste Spieler der Verbandsliga des PBVM, unterlag Volkan Karaman (PSG Köln) zum Turnierstart mit 3-4. Anschließend ging Marcel fast durchs Turnier, wie das Messer durch die Butter. Einzig Dieter Sellbach – der dritte PSG Kölner des Turniers – konnte ihm Paroli bieten, zog jedoch auch mit 2-4 den Kürzeren. So stand Marcel letztendlich doch in der Endrunde.
Dieses Kunststück blieb Martin Steinlage verwehrt. Bereits sein zweites Match war auch sein letztes. Gegen den Landesligaspieler Dennis Stapel (1. PBC Neuwerk) gab es für Martin die nächste Niederlage und damit das schnelle Aus. Einer der Turnierneulinge sorgte also für den ersten großen Paukenschlag des Turniers.
Auch im Viertelfinale: Marcel Nottebaum
Seriensieger Klaudio Kerec hatte nach seiner Niederlage gegen Pravin gegen Kay Kadzimirsz (unbekannt) und Christoph Rizzotti (Bergisch Gladbacher BC) keinerlei Mühe die beiden folgenden Runden zu überstehen. Mit jeweils 4-0 setzte sich der Bundesligaspieler durch. Eine Runde später ging es gegen Sascha Schmitz um den Einzug in die Finalrunde der letzten 8 Spieler. Und hier gab es die zweite Überraschung des Abends: Auch Klaudio musste vorzeitig die Segel streichen. Sascha Schmitz vom BC Colours beendete damit nicht nur das heutige Turnier für Klaudio, sondern auch dessen 6 Turniere andauernde Siegesserie. Während dieser Zeit sackte sich der Wuppertaler den alleinigen oder geteilten Turniersieg samt des dazugehörigen Preisgeldes ein. Heute misslang ihm sowohl Ersteres, als auch Letzteres. Sascha zog wie bereits bei den letzten Turnieren in die Endrunde ein. Er war nach Pravin und Marcel der dritte Spieler des Gastgebers, der das Viertelfinale über die Verliererseite erreichte.
Sascha Schmitz als Favoritenkiller: Sieg über Klaudio Kerec
Der vierte und letzte war Michael Lehnen (PBSC Black Panthers). Der erfahrene Lehnen war einer der vielen Neulinge am heutigen Abend, hatte allerdings am vorangegangenen Wochenende bereits am Karnevalsturnier teilgenommen und war des Öfteren bei den Bundesligaspielen der Colours zu Gast. Er wies erst Daniel Jadanec (BC Colours Düsseldorf) mit 4-1 in die Schranken, bevor er Bülent Yilmaz (BV Pool 2000 Herne) glatt mit 0-4 unterlag. Es folgten Siege über drei weitere Debütanten: Max Puntke (4-1, unbekannt), Dennis Stapel (4-2, 1. PBC Neuwerk) und Sebastian Stapel (4-2, vereinslos). Nun stand Michael Lehnen als Viertelfinalist fest.
Überzeugende Vorstellungen lieferte Basri Sejdi ab. Dem hart erkämpften Sieg über „Schlebi“ folgten 3 überzeugende Auftritte ge3gen Ilya Bertsun (4-1, BC Colours Düsseldorf), Sebastian Bock (4-1, PBC SW Kohlscheid) und Sebastian Stapel (4-0). Nach längerer Zeit hatte der Mettmanner es wieder einmal bis in die Endrunde geschafft.
Neben dem bereits erwähnten Endrundeneinzugs von Santo Lia konnte mit Volkan Karaman ein weiterer Akteur der PSG Köln in die K.O.-Runde vordringen. Oft wechselhaft zeigte er sich bisher von seiner guten Seite und landete nach seinem Auftakterfolg gegen Nottebaum zwei weitere Siege. Hans Korkisch (PBSC Black Panthers) wurde mit 4-2 besiegt und Sascha Schmitz verließ den Tisch mit 1-4 als Verlierer.
Konnte überzeugen: Basri Sejdi von den Shooters
Mit nur einem einzigen Spielverlust gelang Bülent Yilmaz der Durchmarsch. 4-1 gegen Sinan Calisgan (vereinslos), 4-0 über Michael Lehnen und noch einmal 4-0 gegen Danijel Gagovic (vereinslos) bedeuteten den sicheren Einzug ins Viertelfinale.
Hier traf der Herner Verbandsligaspieler auf Pravin. Und auch in diesem Match ging er als klarer Sieger vom Tisch. Mit 5-1 setzte sich Bülent gegen den Zweitligaspieler des BC Colours durch.
Und auch die zweite Hoffnung des Gastgebers schaffte es nicht in die Vorschlussrunde. Marcel Nottebaum und Santo Lia war zuvor wohl als die interessanteste einzustufen. In dem Duell des Altmeisters gegen die aufstrebende Jugend, setzte sich an diesem Abend die Routine durch. Santo durfte sich nach dem 5-3 Sieg über seinen Halbfinaleinzug freuen.
Ihm gleich machte es Mannschaftskamerad Volkan Karaman. Nach über 50minütiger Spieldauer hatte Volkan mit 5-4 das bessere Ende für sich. Im Halbfinale wartete nun Bülent Yilmaz auf den Kölner.
Das letzte Eisen im Feuer der Gastgeber war Sascha Schmitz. Mit Basri Sejdi stand dem Düsseldorfer ein ebenfalls offensiv- und Schussstarker Gegner gegenüber. Dieses Match bot ebenfalls reichlich Spannung. Trotz der 9 benötigten Spiele hatte dieses Match die kürzeste Spieldauer aller Viertelfinals. In weniger als 30 Minuten hatte Sascha die Mettmanner Hürde überwunden.
Im Halbfinale gegen Santo war er allerdings hoffnungslos unterlegen. Mit 6-0 beendete Santo Saschas Traum vom Turniersieg und erreichte selbst erstmals das Finale der Düsseldorf Classics.
Der Altmeister Im Finale: Santo Lia blieb ohne Niederlage
Im zweiten Halbfinale hatte Volkan die Möglichkeit ein reines PS-Finale zu initiieren. Doch Bülent hatte etwas gegen dieses Vorhaben und demonstrierte dies auch eindeutig am Tisch. So kam nach einem 6-3 Sieg zum Endspiel zwischen Santo Lia und Bülent Yilmaz. Beide einigten sich darauf Turniersieg und Preisgeld zu teilen, was beiden immerhin noch eine dreistellige Summe einbrachte.
Es reichte nicht für den ganz großen Wurf: Im Halbfinale war für Volkan Karaman Endstation
Glückwunsch an die beiden Finalisten, die für ein nicht unbedingt erwartetes Turnierende sorgten. Insgesamt ein Turnier mit mehreren interessanten Aspekten:
- Bei 36 Teilnehmern war das Turnier um ca. 3:00 Uhr beendet, was die positive Auswirkung der Umstellung auf 9-Ball verdeutlichte. Im 10-Ball Modus hätte das Turnier sicher weitaus mehr zeit in Anspruch genommen.
- Das Turnier demonstrierte, dass – sicherlich auch aufgrund der niedrigen Ausspielziele – nicht zwangsläufig die Favoriten ganz vorn landen. Immerhin gab es einige kleinere und größere Überraschungen während des Turniers.
- Das Ende der „Langeweile“. Der 6 Mal in Folge siegreiche Klaudio Kerec scheiterte dieses Mal frühzeitig und erreichte nicht einmal die Endrunde. Hierbei noch ein kleiner Hinweis aus der Turnierhistorie: Selbst der gestandene Bundesligaspieler brauchte einige Anläufe, um erstmals in Düsseldorf erfolgreich zu sein.
Der BC Colours hofft, dass es allen Teilnehmern gut gefallen hat und würde sich freuen, möglichst viele auch bei einem der nächsten Turniere in seinen Vereinsräumen begrüßen zu dürfen.