Neben den allseits bekannten Spielern, die stets zu den Favoriten zählen, waren an diesem Abend reichlich neue Gesichter dabei, die entweder noch gar nicht oder sehr selten beim Hausturnier des BC Colours vertreten sind. Dazu zählte z.B. Ronny Goehring (PBC Neuwied) der gemeinsam mit seinem Mitfahrer sicherlich die weiteste Anreise hatte. Aber auch von "nebenan" kamen Spieler wie Dennis Stadien oder Chanel Maske (beide BU Mönchengladbach Kempen).

Den Kreis der Favoriten bildeten heute Klaudio Kerec (BC Oberhausen), Martin Steinlage (1.PBC Neuwerk), Michael Voglhuber (vereinslos), Nico Seidler (BC Colours Düsseldorf), der o.g. Dennis Stadler und noch der ein oder andere Oberligaspieler.

Die Hauptrunde bescherte den Favoriten zumeist einen ruhigen Auftakt. Sowohl Michael Voglhuber als auch Klaudio Kerec kamen gegen Karsten Dedem (BC Alsdorf) und Josef Beyer (vereinslos) problemlos weiter. Nico Seidler tat sich gegen Michael Cromen (vereinslos) schon etwas schwerer, siegte aber trotzdem mit 4-2.

Eine Runde später sah es schon ein wenig anders aus. Martin Steinlage tat sich gegen Raimund Kluske (BC Colours Düsseldorf) nicht unbedingt leicht, Klaudio mühte sich zu einem schmeichelhaften 4-3 über Sascha Schmitz (BC Colours Düsseldorf) und Michael Voglhuber kassierte ein 2-4 gegen Fynn Kremer (1. PBC Hürth-Berrenrath).

Dennis Stadler verbuchte bei seinem ersten Match ein müheloses 4-1 über Jörg Wiegard. Seine bessere Hälfte Chantal Manske (BU Mönchengladbach-Kempen) musste den Sieg ihrem Vereinskollegen Kevin Silva überlassen. Auch Nico Seidler behauptete sich mit 4-1 gegen Danijel Gagovic (vereinslos).

Anschließend musste der zweite Spieler aus dem Kreis der potentiellen Siegkandidaten sein Glück auf der Verliererseite suchen. Martin unterlag Kevin Silva mit 2-4. Ansonsten waren alle Ergebnisse soweit erwartet. Nur Nico musste ebenfalls den Gang in die Verliererrunde antreten. Er hatte gegen Dennis mit 3-4 das Nachsehen.

Nach dem knappen und am Ende etwas glücklichen Sieg von Dennis, machte er eine Runde später schnell und schmerzlos. Mit 4-0 verarztete er Denis Dedic und stand im Viertelfinale. In allen weiteren Spielen um den Einzug in die Endrunde kamen alle Spieler mächtig ins Schwitzen. Oberligaspieler Ralf Lehmann (BSC Shooters Mettmann) hatte gegen Kevin mächtig zu kämpfen, ehe der Sieg unter Dach und Fach war.

Und auch das Spiel zwischen Fynn Kremer und Ilya Bertsun bot Spannung pur. Das Spiel gegen schließlich an Fynn – aus Ilyas Sicht unnötiger Weise. Und auch der Spieler, der das Turnier in den vergangen Jahren maßgeblich geprägt hat und das allem Anschein nach auch im Jahr 2016 wieder vorhat, zeigte sich sportlich nicht von seiner Schokoladenseite. Gegen Daniel Jadanec (BC Colours Düsseldorf) unterliefen dem Bundesligaspieler so einige Fehler mit Seltenheitswert. Daniel dagegen spielte überlegt, ruhig und konsequent. SO kam es zu einer 3-1 Führung für den Düsseldorfer. Doch als er die Chance bekam den verdienten Sieg einzutüten, war es vorbei mit dem sicheren Spiel. Erst verkratzte er eine Sieben und zum Schuss auch noch eine, zugegebenermaßen nicht ganz einfache Acht. Und bei den letzten beiden Bällen blitzte dann wieder die Klasse Klaudios auf. Acht gesenkt, Stellung nicht optimal, aber auch die Neun landete mit einem Donnerhall – das waren die Felsbrocken, die Klaudio vom Herzen fielen – in der Tasche. Daniel hatte sich also für seine gute Leistung nicht belohnen können.

Doch seine zweite Gelegenheit über die Verliererseite die Finalrunde zu erreichen, nutzte er. Mit 4-2 gewann er gegen den Turnierneuling Nikos Klazidis. Martin setzte sich mit dem gleichen Ergebnis gegen Denis Dedic durch und durfte ebenfalls in der K.o.-Runde um den Einzug ins Halbfinale spielen.

Für Kenn Silva reichte es nicht ganz zum Viertelfinale. Michael hatte etwas dagegen und gewann mit 4-0 gegen den Gladbacher. Zuvor hatte er bereits Nico mit 4-1 aus dem Turnier befördert.

Keinen guten Start erwischte Ilya gegen Chantal. Diese hatte sich nach ihrer Auftaktniederlage bis hierhin durchgekämpft. Nachdem Chantal eine vorentscheidende 3-0 Führung verspielte, kam Ilya noch einmal heran, glich später nach einem 1-3 noch zum 3-3 aus, vergab aber im letzten Spiel den Sieg, als er die Drei als Stecher spielte und an die Mittellochkante setzte. Damit stand die Deutsche 9-Ball Meisterin des Jahres 2011 im Viertelfinale.

Dort traf sie ausgerechnet auf Dennis, der das Spiel mit 5-1 für sich entschied. Ebenso wenig Mühe hatte Ralf mit Daniel. Daniel war seit der Niederlage gegen Klaudio nicht mehr ganz auf der Höhe und konnte den Mettmanner trotz einiger Möglichkeiten nicht weiter gefährden.

Nach seinen eher schwächeren Leistungen gegen Sascha Schmitz und Daniel Jadanec kam Klaudio gegen Michael Voglhuber wieder besser ins Spiel. Nach einer 1-0Führung ließ er Michael zwar durch einen Fehler noch einmal ausgleichen, doch dann nutzte er seinerseits einen Fehler, um Spiel um Spiel zu gewinnen. Am Ende waren es 3 Partien die er am Stück beendete und den Satz mit 5-1 gewann.

Gegen Fynn schien lange Zeit Martin die Oberhand zu behalten. Der Bundesligaspieler führte bereits mit 4-2, ehe Fynn erst den Anschluss, dann den Ausgleich schaffte und schließlich auch den Siegpunkt auf seiner Habenseite verbuchen durfte. Die Halbfinals waren also komplett und sahen folgende Partien: Klaudio Kerec vs. Dennis Stadler und Ralf Lehmann vs. Fynn Kremer.

Klaudio knüpfte gegen Dennis nahtlos an sein gutes Spiel an und sein 6-3 Erfolg blieb bis zum Schluss ungefährdet. Damit stand der Oberhausener zum dritten Mal in diesem Jahr im Finale.

Auf dem besten Weg im dorthin zu folgen war Ralf Lehmann. Wenn der Mettmanner schon einmal beim Düsseldorfer Hausturnier dabei gewesen sein sollte, musste das schon eine ganze Weile zurück liegen. Bei seiner vermutlichen Premiere schlug er sich auch in der Vorschlussrunde mehr als achtbar. Vollkommen verdient gewann der Oberligaspieler Spiel um Spiel und lag mit 5-0 vorn.

Doch von da an gelang es ihm nicht den Sack gänzlich zu schließen. Die Möglichkeiten in den beiden folgenden Spielen blieben ungenutzt. Und von hier an startete Fynn eine beispiellose Aufholjagd. Mit intelligentem und fehlerfreiem Spiel, sowohl Auspartien als auch mit taktischem Spiel errungene Spiele, kam er nicht nur heran, sondern stand am Ende auch als Sieger fest. Zum zweiten Mal hatte er das Finale der Düsseldorf Classics erreicht.

Aufgrund seiner guten Leistungen in den beiden letzten Sätzen, wollte Klaudio nun auch das Finale spielen. Doch erst einmal war es der junge Fynn Kremer, der das Heft in die Hand nahm und sich die beiden ersten Spiele holte. Dann löste sich der Knoten im Spiel des Bundesligaspielers und er zog unnachahmlich auf und davon zum dritten Turniersieg des Jahres.

Glückwunsch an Klaudio zum Sieg und auch an Fynn zu seiner beeindruckenden Vorstellung insbesondere im Halbfinale gegen Ralf. Doch auch der Mettmanner war zufrieden mit dem Verlauf. Immerhin hatte er vor dem Turnier versprochen mindestens 20 Euro mit nach Hause zu bringen. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wurden es sogar einige Euronen mehr ;-)

Ein ganz großes Dankeschön für die wieder einmal überwältigend hohe Beteiligung geht an alle, die am Freitag wieder oder auch zum ersten Mal an den Düsseldorf Classics teilnahmen. Nach 4 Turnieren darf sich der BC Colours schon über 121 Teilnehmer freuen, was eine Wahnsinnsquote von mehr als 40 Teilnehmern je Turnier bedeutet.

Natürlich gilt unser Dank auch den fleißigen Helfern Raimund Kluske (Turnierleitung), Ken Oberließen (Koch + Thekendienst) und Ilya Bertsun (Thekendienst). Das nächste Hausturnier beim BC Colours wird am 26.02.2016 zu gewohnter Zeit ausgetragen.

Spielplan und Ergebnis Düsseldorf Classics 12.02.2016